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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Abaelard, Peter: Theologia ,Scholarium‘ III 89f.

Original:

Petrus Abaelardus definiert Freiheit als Vernunftkonformität
Denique et nonnulli ad hoc liberum reduxerunt arbitrium, ut his tantum ipsum concedant qui et bene facere et male possunt. [...] At vero qui diligentius liberum arbitrium inspexerunt, nulli bene facienti hoc deesse dixerunt, maxime autem deo [...] Generaliter itaque ac verissime liberum arbitrium dicitur, cum quislibet quod ex ratione decreverit, voluntarie ac sine coactione adimplere valebit. Quae quidem libertas arbitrii tam deo quam hominibus aeque indubitanter inest, quicumque rectae voluntatis facultate privati non sunt.

Quelle: Abaelard, Peter: Theologia ,Scholarium‘ /Theologia ,Scholarium‘ (Tsch.) III 89f..
Edition: N.N.

Auslegung:

Peter Abaelard entwickelt einen Freiheitsbegriff, der auch auf Gott zutrifft (VL Gott und die Welt)

Themen:

  • Entscheidungsfreiheit
  • Freiheit
  • Vernunft
  • Gott und die Welt

Schließlich haben auch einige die freie Entscheidung darauf zurückgeführt, dass sie sie nur denen zugestehen, die gut und schlecht handeln können. [...] Aber diejenigen, die die freie Entscheidung sorgfältiger untersucht haben, haben gesagt, dass sie keinem fehle, der gut handelt, besonders aber Gott [...] Allgemein und am richtigsten wird daher freie Entscheidung gesagt, wenn jemand in der Lage sein wird, das, was er mit der Vernunft beschlossen hat, willentlich und ohne Zwang auszuführen. Diese Freiheit der Entscheidung wohnt ohne Zweifel Gott ebenso wie allen Menschen gleichermaßen inne, die die Fähigkeit des rechten Willens nicht verloren haben.

Übersetzer: Matthias Perkams