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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Aristoteles: Kategorien Lehre vom Satz 19a 23-25. 29-36

Original:

Aristoteles erklärt die Möglichkeiten der Wahrheit von Sätzen über Zukünftiges (futura contingentia)
Τὸ μὲν οὖν εἶναι τὸ ὂν ὅταν ᾖ, καὶ τὸ μὴ ὂν μὴ εἶναι ὅταν μὴ ᾖ, ἀνάγκη· οὐ μέντοι οὔτε τὸ ὂν ἅπαν ἀνάγκη εἶναι οὔτε τὸ μὴ ὂν μὴ εἶναι. [...] λέγω δὲ οἷον ἀνάγκη μὲν ἔσεσθαι ναυμαχίαν αὔριον ἢ μὴ ἔσεσθαι, οὐ μέντοι γενέσθαι αὔριον ναυμαχίαν ἀναγκαῖον οὐδὲ μὴ γενέσθαι· [...] ὥστε, ἐπεὶ ὁμοίως οἱ λόγοι ἀληθεῖς ὥσπερ τὰ πράγματα, δῆλον ὅτι ὅσα οὕτως ἔχει ὥστε ὁπότερ᾿ ἔτυχε καὶ τὰ ἐναντία ἐνδέχεσθαι, ἀνάγκη ὁμοίως ἔχειν καὶ τὴν ἀντίφασιν. ὅπερ συμβαίνει ἐπὶ τοῖς μὴ ἀεὶ οὖσιν ἢ μὴ ἀεὶ μὴ οὖσιν.

Quelle: Aristoteles: Kategorien Lehre vom Satz /Peri hermeneias /De interpretatione (Int.) 19a 23-25. 29-36.
Edition: N.N.

Themen:

  • Klassiker der Antike
  • Wahrheit
  • Sätze

Freilich ist für das, was ist, wenn es ist, notwendig, dass es ist, und für das, was nicht ist, notwendig, dass es nicht ist. Aber es ist weder für alles, was ist, notwendig, dass es ist, noch ist es für alles, was nicht ist, notwendig, dass es nicht ist. […] Ich meine damit, dass es beispielsweise zwar notwendig ist, ,dass morgen eine Seeschlacht entweder stattfinden oder nicht stattfinden wird‘,
dass es aber nicht notwendig ist,
,dass morgen eine Seeschlacht stattfindet‘,
und auch nicht notwendig,
,dass morgen keine Seeschlacht stattfindet‘. […].
Mit der Wahrheit der Sätze verhält es sich folglich in derselben Weise wie mit der der Dinge. Deswegen ist es klarerweise bei allem, was sich so verhält, dass unabhängig davon, welcher Fall konkret eingetroffen ist, auch das Gegenteilige möglich ist, notwendigerweise auch in Bezug auf dessen Verneinung genauso. Dies ist nun bei denjenigen Dingen der Fall, die nicht immer da sind oder nicht immer nicht da sind.

Übersetzer: Weidemann, leicht geändert

Quelle: N.N.