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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Anaximander: Fragmente 12 A 9

Original:

Anaximander über Entstehen und Vergehen
ἐξ ὧν δὲ ἡ γένεσις ἐστι τοῖς οὖσι, καὶ τὴν φθορὰν εἰς ταῦτα γίνεσθαι κατὰ τὸ χρεών· δίδοναι γὰρ αὐτὰ δίκην καὶ τίσιν ἀλλήλοις τῆς ἀδικίας κατὰ τὴν τοῦ χρόνου τάξιν.

Quelle: Anaximander: Fragmente 12 A 9.
Edition: Diels-Kranz

Auslegung:

Antike Philosophie I:
- das älteste wörtliche Zitat aus einer philosophischen Schrift, nämlich aus dem Buch des Anaximander (zitiert bei Simplikios)
- Stets ist mehreres vorausgesetzt → Gegensatz zu dem einen Apeiron
- Ordnung der zeitlichen Entwicklung

Tod und Sterben:
- Rede von den onta
- Voraussetzung einer Ordnung des Werdens und Vergehens
- das Vergehen weist hin auf das Thema Tod: Alles, was entsteht, das vergeht auch
- bemerkenswert: Wiederauftauchen des Begriffs dike → Parallele zu Homer
→ unklar, ob es hier nur um die Natur geht oder inwieweit auch der Mensch mitgemeint ist
→ generelle Vorstellung vom Tod als dem verdienten Schicksal des Menschen

Themen:

  • Tod und Sterben
  • Antike Philosophie I

Woraus die seienden Dinge ihr Entstehen haben, dorthin findet auch ihr Vergehen statt, wie es in Ordnung ist, denn sie leisten einander Recht und Strafe für das Unrecht, gemäß der zeitlichen Ordnung.

Übersetzer: Diels-Kranz

Quelle: N.N.