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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Der Staat (Platon) VI 484b-d

Original:

Platons Argument dafür, dass Philosophen herrschen sollen
[1] ἐπειδὴ φιλόσοφοι μὲν οἱ τοῦ ἀεὶ κατὰ ταὐτὰ ὡσαύτως ἔχοντος δυνάμενοι ἐφάπτεσθαι, οἱ δὲ μὴ ἀλλ’ ἐν πολλοῖς καὶ παντοίως ἴσχουσιν πλανώμενοι οὐ φιλόσοφοι, ποτέρους δὴ δεῖ πόλεως ἡγεμόνας εἶναι; [...] Καὶ πῶς [...] οὐ δῆλον;
[2] Ἦ οὖν δοκοῦσί τι τυφλῶν διαφέρειν οἱ τῷ ὄντι τοῦ ὄντος ἑκάστου ἐστερημένοι τῆς γνώσεως, καὶ μηδὲν ἐναργὲς ἐν τῇ ψυχῇ ἔχοντες παράδειγμα, μηδὲ δυνάμενοι ὥσπερ γραφῆς εἰς τὸ ἀληθέστατον ἀποβλέποντες κἀκεῖσε ἀεὶ ἀναφέροντές τε καὶ θεώμενοι ὡς οἷόν τε ἀκριβέστατα, οὕτω δὴ καὶ τὰ ἐνθάδε νόμιμα καλῶν τε πέρι καὶ δικαίων καὶ ἀγαθῶν τίθεσθαί τε, ἐὰν δέῃ τίθεσθαι, καὶ τὰ κείμενα φυλάττοντες σῴζειν; [...] Τούτους οὖν μᾶλλον φύλακας στησόμεθα ἢ τοὺς ἐγνωκότας μὲν ἕκαστον τὸ ὄν [...] μηδ’ ἐν ἄλλῳ μηδενὶ μέρει ἀρετῆς ὑστεροῦντας;
Ἄτοπον μεντἄν [...] εἴη ἄλλους αἱρεῖσθαι.

Quelle: Platon: Der Staat (Platon) /Πολιτεία /De re publica (rep.) VI 484b-d.
Edition: N.N.

Themen:

  • Philosophen
  • Wege des Ichs

[1] Sokrates: ,Wo nun die Philosophen die sind, welche das sich immer gleich und auf dieselbe Weise Verhaltende erfassen können, keine Philosophen aber die, welche dies nicht können, sondern immer unter dem Vielen und auf allerlei Weise sich Verhaltenden umherirren – welche beiden müssen nun Herrscher des Staates sind?‘ [...]
Glaukon: ,Und wie [...] sollte das nicht klar sein?‘
[2] Sokrates: ,Glaubst Du also, dass sich die irgendwie von Blinden unterscheiden, denen in der Tat die Erkenntnis eines jeden Seienden fehlt und die kein klares Urbild in der Seele haben, und die folglich nicht in der Lage sind – so wie Maler, die auf das Wahrste sehen und von dorther alles, auf das Genaueste achtgebend, übertragen – auch das hier Gesetzliche in Bezug auf das Schöne, das Gerechte und das Gute zu begründen, wenn es denn begründet werden muss, und das bereits Feststehende bewahrend zu erhalten? [...] Sollen wir also eher diese als Wächter einsetzen oder die, die jedes einzelne Seiende erkannt haben [...] und auch in keinem anderen Teil der Tugend nachstehen?‘
Glaukon: ,Absurd wäre es freilich [...], andere zu wählen‘.

Übersetzer: Schleiermacher, leicht geändert