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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Der Staat (Platon) VI 485c-e

Original:

Platon über die Eigenschaften des wahren Philosophen
[1] Πᾶσα ἀνάγκη τὸν ἐρωτικῶς του φύσει ἔχοντα πᾶν τὸ συγγενές τε καὶ οἰκεῖον τῶν παιδικῶν ἀγαπᾶν.
Ὀρθῶς, ἔφη.
Ἦ οὖν οἰκειότερον σοφίᾳ τι ἀληθείας ἂν εὕροις;
Καὶ πῶς; [...]
Ἦ οὖν δυνατὸν εἶναι τὴν αὐτὴν φύσιν φιλόσοφόν τε καὶ φιλοψευδῆ;
Οὐδαμῶς γε.
[2] Τὸν ἄρα τῷ ὄντι φιλομαθῆ πάσης ἀληθείας δεῖ εὐθὺς ἐκ νέου ὅτι μάλιστα ὀρέγεσθαι.
Παντελῶς γε.
Ἀλλὰ μὴν ὅτῳ γε εἰς ἕν τι αἱ ἐπιθυμίαι σφόδρα ῥέπουσιν, ἴσμεν που ὅτι εἰς τἆλλα τούτῳ ἀσθενέστεραι. [...] Ὧι δὴ πρὸς τὰ μαθήματα καὶ πᾶν τὸ τοιοῦτον ἐρρυήκασιν, περὶ τὴν τῆς ψυχῆς οἶμαι ἡδονὴν αὐτῆς καθ’ αὑτὴν εἶεν ἄν, τὰς δὲ διὰ τοῦ σώματος ἐκλείποιεν, εἰ μὴ πεπλασμένως ἀλλ’ ἀληθῶς φιλόσοφός τις εἴη. [...] Σώφρων μὴν ὅ γε τοιοῦτος καὶ οὐδαμῇ φιλοχρήματος.

Quelle: Platon: Der Staat (Platon) /Πολιτεία /De re publica (rep.) VI 485c-e.
Edition: N.N.

Themen:

  • Philosophen
  • Wege des Ichs
  • Weisheit

[1] Sokrates: ,Ganz notwendig wird, wer in irgendetwas von Natur verliebt ist, alles seinem Lieblingsgegenstande Verwandte und Angehörige auch lieben‘.
Glaukon: ,Richtig‘. [...]
Sokrates: ,Könntest Du nun etwas der Weisheit Verwandteres finden als die Wahrheit?‘
Glaukon: ,Wie sollte ich?‘ [...]
Sokrates: ,Kann also wohl dieselbe Natur weisheitsliebend/philosophisch sein die Lüge liebend?‘
Glaukon: ,Doch wohl keineswegs‘
[2] Sokrates: ,Der in der Tat das Lernen Liebende muss also gleich von Jugend an möglichst nach aller Wahrheit streben‘.
Glaukon: ,Allerdings ja‘.
Sokrates: ,Aber bei wem sich die Begierden sehr nach einem einzigen hinneigen, bei dem, wissen wir, sind sie nach anderen Seiten hin desto schwächer. [...] Bei wem sie also nach Kenntnissen und allem dergleichen hinströmen, bei dem gehen sie, denke ich, auf die Freude, welche der Seele an sich zukommt, und halten sich dagegen von den durch den Leib vermittelten Freuden zurück, wenn jemand nicht zum Schein, sondern wahrhaft philosophisch ist. [...] Mäßig ist also ein solcher und keineswegs habsüchtig‘.

Übersetzer: Schleiermacher, leicht geändert