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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Cicero: Das höchste Gut und das höchste Übel 5, 15

Original:

Cicero erklärt die Bedeutung des Glücks bzw. der Eudaimonie als Lebensziel, die für jede philosophische Schule der hellenistischen Zeit gelten soll
Facit igitur Lucius noster prudenter, qui audire de summo bono potissimum velit; hoc enim constituto in philosophia constituta sunt omnia. Nam ceteris in rebus sive praetermissum sive ignoratum est quippiam, non plus incommodi est quam quanti quaeque earum rerum est in quibus neglectum est aliquid; summum autem bonum si ignoretur, vivendi rationem ignorari necesse est; ex quo tantus error consequitur ut quem in portum se recipiant scire non possint.

Quelle: Cicero: Das höchste Gut und das höchste Übel /De finibus bonorum et malorum ( Fin.) 5, 15.
Edition: N.N.

Themen:

  • Eudaimonie
  • Wege des Ichs

Unser Lucius handelt also klug, wenn er in erster Linie vom höchsten Gut hören will; denn wenn dieses festgelegt ist, ist in der Philosophie alles festgelegt. Denn wenn in den übrigen Dingen etwas entweder ausgelassen oder nicht gewusst wird, bringt das keinen Nachteil mit sich, der die Bedeutung von jedem dieser Sachen überschreitet, von denen etwas vernachlässigt wurde; wenn aber das höchste Gut unbekannt ist, dann muss notwendigerweise der Gehalt des Lebens unbekannt sein. Daraus folgt ein solcher Irrtum, dass man nicht wissen kann, in welchen Hafen man sich zurückzieht.

Übersetzer: N.N.