Original:
Wilhelm von Ockham präsentiert seine Fictum-Theorie über Allgemeinbegriffe:
Intellectus apprehendens singulare fingit consimile singulare et illud singulare sic fictum non est alicubi existens realiter, non plus quam castrum, quod artifex fingit, existit realiter, antequam producat ipsum, et tamen est tale in esse ficto, quale est aliud extra. Et propter istam causam potest supponere in propositione pro re.
Quelle:
Wilhelm von Ockham:
Kommentar zu Aristoteles’ Hermeneutik
Prolog, nr. 26.
Edition: N.N.
Auslegung:
- Zuerst entwickelt Wilhelm von Ockham zur Erklärung der Allgemeinbegriffe die sogenannte Fictum-Theorie
- Das Universale ist eine „Nachbildung“ der äußeren Dinge, eine Fiktion (fictum) → wie ein Künstler bildet der Mensch Allgemeinbegriffe den äußeren Dingen nach
- Problem a): Warum sollte eine solche Nachbildung wahr sein? Erfindet nicht jeder Mensch etwas anderes?
- Problem b): Auch etwas „Erdachtes“ gibt es in irgendeiner Weise. Vielleicht anders als die „normale Wirklichkeit“, aber eben als Erdachtes
→ kein Loskommen vom Allgemeinbegriff
Themen:
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Universalienstreit
-
Mittelalterliche Philosophie