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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Justin: Dialog mit dem Tryphon 2, 3-5

Original:

Justin, Philosoph und Märtyrer, über seine Erfahrungen mit philosophischen Lehrern
ἐγώ τε κατ’ ἀρχὰς [...] ἐπέδωκα ἐμαυτὸν Στωϊκῷ τινι· καὶ διατρίψας ἱκανὸν μετ’ αὐτοῦ χρόνον, ἐπεὶ οὐδὲν πλέον ἐγίνετό μοι περὶ θεοῦ (οὐδὲ γὰρ αὐτὸς ἠπίστατο, οὐδὲ ἀναγκαίαν ἔλεγε ταύτην εἶναι τὴν μάθησιν), τούτου μὲν ἀπηλλάγην, ἐπ’ ἄλλον δὲ ἧκα, Περιπατητικὸν καλούμενον, δριμύν, ὡς ᾤετο. καί μου ἀνασχόμενος οὗτος τὰς πρώτας ἡμέρας ἠξίου με ἔπειτα μισθὸν ὁρίσαι, ὡς μὴ ἀνωφελὴς ἡ συνουσία γίνοιτο ἡμῖν. καὶ αὐτὸν ἐγὼ διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν κατέλιπον, μηδὲ φιλόσοφον οἰηθεὶς ὅλως. τῆς δὲ ψυχῆς ἔτι μου σπαργώσης ἀκοῦσαι τὸ ἴδιον καὶ τὸ ἐξαίρετον τῆς φιλοσοφίας, προσῆλθον εὐδοκιμοῦντι μάλιστα Πυθαγορείῳ [...] Τί δαί; ὡμίλησας, ἔφη, μουσικῇ καὶ ἀστρονομίᾳ καὶ γεωμετρίᾳ; [...] πολλά τε ἐπαινέσας ταῦτα τὰ μαθήματα καὶ ἀναγκαῖα εἰπὼν ἀπέπεμπέ με, ἐπεὶ αὐτῷ ὡμολόγησα μὴ εἰδέναι. ἐδυσφόρουν οὖν, ὡς τὸ εἰκός, ἀποτυχὼν τῆς ἐλπίδος.

Quelle: Justin: Dialog mit dem Tryphon /Dialogus cum Tryphone (dial. try.) 2, 3-5.
Edition: N.N.

Themen:

  • Philosophen
  • Wege des Ichs

Ich übergab mit am Anfang einem Stoiker. Nachdem ich einige Zeit mit ihm verbracht hatte, trennte ich mich von ihm, weil ich nichts weiter über Gott erfuhr (er wusste darüber selbst nichts, und dieser Lehrinhalt schien ihm nicht notwendig), und ging zu einem anderen, einem sogenannten Peripatetiker, wie er glaubte, einem schlauen. Nachdem er mit mir an den ersten Tagen zufrieden war, forderte er, den Lohn festzulegen, damit der Unterricht für uns nicht nutzlos würde. Deswegen verließ ich ihn, da ich ihn überhaupt nicht für einen Philosophen hielt. Da meine Seele aber vor Begierde brannte, das Spezifische und Herausragende der Philosophie zu hören, ging ich zu einem sehr angesehenen Pythagoreer. [...] ,Wie steht’s?‘ sagte er, ,Hattest Du Kontakt mit Musik, Astronomie und Geometrie? [...]‘ Nachdem er diese Fächer sehr gelobt hatte und sie notwendig nannte, schickte er mich weg, weil ich zugab, mich darin nicht auszukennen. Ich war also nachvollziehbarerweise traurig und gab die Hoffnung auf.

Übersetzer: Matthias Perkams