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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Lukian von Samosata: Hermotimos 2. 6f.

Original:

Hermotimos’ Weg und seine Schwierigkeiten
H.: ἀλλ’ εἴη βιῶναι ὡς μίαν γοῦν ἡμέραν εὐδαιμονήσω σοφὸς γενόμενος.
L.: Καὶ ἱκανή σοι ἀντὶ τῶν τοσούτων καμάτων ἡ μία ἡμέρα;
H.: Ἐμοὶ μὲν καὶ ἀκαριαῖον ὁπόσον ἱκανόν.
L.: Τὰ δὲ δὴ ἄνω ὅτι εὐδαίμονα καὶ τοιαῦτα ὡς πάντα χρῆν ὑπομεῖναι δι’ αὐτά πόθεν ἔχεις εἰδέναι; οὐ γὰρ δὴ αὐτός πω ἀνελήλυθας.
H.: Ἀλλὰ τῷ διδασκάλῳ πιστεύω λέγοντι. [...]
L.: Ἔλεγε δὲ πρὸς θεῶν ποῖα τὰ περὶ αὐτῶν ἢ τίνα τὴν εὐδαιμονίαν εἶναι τὴν ἐκεῖ; [...]
H.: Σοφίαν καὶ ἀνδρείαν καὶ τὸ καλὸν αὐτὸ καὶ τὸ δίκαιον καὶ τὸ πάντα ἐπίστασθαι βεβαίως πεπεισμένον ᾗ ἕκαστα ἔχει. πλούτους δὲ καὶ δόξας καὶ ἡδονὰς καὶ ὅσα τοῦ σώματος ταῦτα πάντα κάτω ἀφεῖκεν καὶ ἀποδυσάμενος ἀνέρχεται. [...] ὃς ἂν ἀποτελεσθῇ πρὸς ἀρετὴν οὔτε ὀργῇ οὔτε φόβῳ οὔτ’ἐπιθυμίαις ὁ τοιοῦτος ἂν δουλεύοι οὐδὲ λυποῖτο οὐδὲ ὅλως πάθος ἔτι τοιοῦτον πάθοι ἄν.

Quelle: Lukian von Samosata: Hermotimos /Ἑρμότιμος ἢ Περὶ Αἱρέσεων /Hermotimos 2. 6f..
Edition: N.N.

Themen:

  • Hermotimos
  • Wege des Ichs

Ich will leben und wenigstens einen Tag die Glückseligkeit genießen, wenn ich ein Weiser geworden bin.
L.: Und das genügt dir, ein Tag? Für soviel Mühe?
H.: Egal wieviel! Es wird mir genügen.
L.: Und was ist nun mit den Verhältnissen oben auf dem Gipfel? Dass Glück herrscht und die Dinge so sind, dass man dafür alles ertragen muss, woher weißt du das? Denn du bist ja selbst noch nicht hinaufgestiegen?
H.: Da vertraue ich meinem Lehrer. [...]
L.: Bei den Göttern! Was hat er Dir darüber erzählt? Wie ist es dort? Und was herrscht dort für ein Glück? [...]
H.: Weisheit und Tapferkeit und das an sich Gute und Gerechte sowie das sichere Wissen von allem, wie es sich verhält. [...] Wer sich vollendet und die Tugend erlangt, der ist nicht mehr Sklave des Zorns, der Angst der Triebe, der kennt auch keinen Kummer mehr, ja jegliche Emotionen sind ihm fremd.

Übersetzer: P. von Moellendorff, leicht geändert