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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Dion von Prusa: Rede an die Bewohner von Alexandrien § 9

Original:

Dion von Prusa über das Auftreten der Philosophen seiner Zeit
ἀλλὰ μᾶλλον παρὰ τοὺς καλουμένους φιλοσόφους. οἱ μὲν γὰρ αὐτῶν ὅλως εἰς πλῆθος οὐκ ἴασιν οὐδὲ θέλουσι διακινδυνεύειν, ἀπεγνωκότες ἴσως τὸ βελτίους ἂν ποιῆσαι τοὺς πολλούς· οἱ δ’ἐν τοῖς καλουμένοις ἀκροατηρίοις φωνασκοῦσιν, ἐνσπόνδους λαβόντες ἀκροατὰς καὶ χειροήθεις ἑαυτοῖς. τῶν δὲ Κυνικῶν λεγομένων ἔστι μὲν ἐν τῇ πόλει πλῆθος οὐκ ὀλίγον. [...] οὗτοι δὲ ἔν τε τριόδοις καὶ στενωποῖς καὶ πυλῶσιν ἱερῶν ἀγείρουσι καὶ ἀπατῶσι παιδάρια καὶ ναύτας καὶ τοιοῦτον ὄχλον, σκώμματα καὶ πολλὴν σπερμολογίαν συνείροντες καὶ τὰς ἀγοραίους ταύτας ἀποκρίσεις. τοιγαροῦν ἀγαθὸν μὲν οὐδὲν ἐργάζονται, κακὸν δ’ ὡς οἷόν τε τὸ μέγιστον, καταγελᾶν ἐθίζοντες τοὺς ἀνοήτους τῶν φιλοσόφων, ὥσπερ ἂν παῖδάς τις ἐθίζοι διδασκάλων καταφρονεῖν.

Quelle: Dion von Prusa: Rede an die Bewohner von Alexandrien /Oratio 32 ad Alexandrinos § 9.
Edition: N.N.

Themen:

  • Philosoph
  • Wege des Ichs

Das gilt noch mehr für die sogenannten Philosophen. Die einen von ihnen gehen überhaupt nicht unters Volk und wollen kein Risiko eingehen; vielleicht haben sie es aufgegeben, die Masse besser zu machen. Die in den sogenannten Hörsälen üben viel das Reden, wozu sie vertraglich an sie gebundene und gewöhnte Hörer annehmen. Von den sogenannten Kynikern gibt es in der Stadt keine kleine Menge. [...] Diese sammeln sich auf den Kreuzungen und Straßen, an den Eingängen der Heiligtümer und täuschen Kinder, Seeleute und derartigen Pöbel, wobei sie Scherze, viel Klatsch und die üblichen Marktantworten zusammennehmen. Gutes richten sie folglich gar nicht aus, aber denkbar viel Übel, wobei sie die Unverständigen daran gewöhnen über die Philosophen zu lachen, so als ob man Kinder daran gewöhnte, ihre Lehrer zu verachten.

Übersetzer: N.N.