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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Dion von Prusa: Rede an die Bewohner von Alexandrien § 12

Original:

Dion über seine eigene Sendung
ἐγὼ μὲν γὰρ οὐκ ἀπ’ ἐμαυτοῦ μοι δοκῶ προελέσθαι τοῦτο, ἀλλ’ ὑπὸ δαιμονίου τινὸς γνώμης. ὧν γὰρ οἱ θεοὶ προνοοῦσιν, ἐκείνοις παρασκευάζουσι καὶ συμβούλους ἀγαθοὺς αὐτομάτους καὶ λόγους ἐπιτηδείους καὶ ξυμφέροντας εἰρῆσθαι. καὶ τοῦτο ἥκιστα ὑμᾶς ἀπιστεῖν χρή, παρ’ οἷς μάλιστα μὲν τιμᾶται τὸ δαιμόνιον, μάλιστα δὲ αὐτὸ δείκνυσι τὴν αὑτοῦ δύναμιν καὶ μόνον οὐ καθ’ ἑκάστην ἡμέραν διά τε χρησμῶν καὶ δι’ ὀνειράτων. μὴ οὖν οἴεσθε κοιμωμένων μόνον ἐπιμελεῖσθαι τὸν θεόν, [καὶ] κατ’ ἰδίαν ἑκάστῳ μηνύοντα τὸ συμφέρον, ἐγρηγορότων δὲ ἀμελεῖν καὶ κοινῇ καὶ ἀθρόοις μηδὲν ἂν δεῖξαι τῶν χρησίμων.

Quelle: Dion von Prusa: Rede an die Bewohner von Alexandrien /Oratio 32 ad Alexandrinos § 12.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gott
  • Wege des Ichs
  • Orakel

Ich scheine dieses [d.i. die Philosophie] nicht von mir aus gewählt zu haben, sondern aus einer Art dämonischen Ansicht. Für die nämlich die Götter Vorsehung ausüben, denen verschaffen sie von selbst gute Ratgeber sowie das Sprechen von geeigneten und nützlichen Worten. Und dies solltet ihr am wenigsten bezweifeln, bei denen das Dämonische am meisten geehrt wird, am meisten seine Kraft zeigt und nicht nur jeden Tag durch Orakelsprüche und Träume. Glaubt also nicht, Gott würde sich nur um Schlafende kümmern und jedem auf eigene Weise das ihm Nützliche anraten, aber wenn ihr wacht, keine Sorge tragen und den Versammelten keinen Orakelspruch zeigen.

Übersetzer: N.N.