Ein heidnischer Meister, Seneca, spricht: ,Man soll von großen und hohen Dingen mit großen und hohen Sinnen sprechen und mit erhabener Seele‘. Auch wird man sagen, dass man solche Lehren nicht für Ungelehrte sprechen und schreiben solle. Dazu sage ich: Soll man nicht ungelehrte Leute lehren, so wird niemals wer gelehrt, und so kann niemand lehren oder schreiben. Denn darum belehrt man die Ungelehrten, dass sie aus Ungelehrten zu Gelehrten werden. [...] Dazu ist der Arzt da, dass er die Kranken gesund mache (vgl. Lukas 5, 31). [...] Sankt Johannes verkündet das heilige Evangelium allen Gläubigen und auch allen Ungläubigen, auf dass sie gläubig werden, und doch beginnt er das Evangelium mit dem Höchsten, das ein Mensch über Gott hier auszusagen vermag.
Übersetzer: Quint S. 139, Z. 1-16