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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Augustinus von Hippo: Der Gottesstaat V 9, p. 202, 21-25. 203. 30f. 204, 2-7. 26-28

Original:

Augustinus betont mit Cicero die Wichtigkeit der menschlichen Freiheit
Hos Cicero ita redarguere nititur [...], ut neget esse scientiam futurorum [...] vel in homine vel in deo [...], videlicet quia, si praescita sunt omnia futura, hoc ordine venient, quo ventura esse praescita sunt [...]. Quod si ita est, nihil est in nostra potestate nullumque est arbitrium voluntatis; quod si concedimus, inquit, omnis humana vita subvertitur, frustra leges dantur, frustra obiurgationes laudes, vituperationes exhortationes adhibentur. [...] Porro si est aliquid in nostra voluntate, eisdem recursis gradibus eo pervenitur quod non sit praescientia futurorum.

Quelle: Augustinus von Hippo: Der Gottesstaat /De civitate dei V 9, p. 202, 21-25. 203. 30f. 204, 2-7. 26-28.
Edition: N.N.

Themen:

  • Freiheit
  • Gott und die Welt

Diese versucht Cicero so zu widerlegen [...], dass er bestreitet, dass es ein Vorwissen des Künftigen [...] entweder bei einem Menschen oder bei Gott gibt [...], weil nämlich alles Zukünftige dann, wenn es vorhergewusst wird, in der Ordnung kommen wird, in der vorhergewusst wird, dass es kommen wird. [...] Aber wenn das so ist, dann ist nichts in unserer Macht, und es gibt keine Entscheidung des Willens; aber wenn wir das zugeben, sagt Cicero, wird die ganze menschliche Lebensführung aufgehoben, die Gesetze werden umsonst gegeben, umsonst werden Tadel und Lob, Kritik und Ermutigung geäußert. [...] Wenn andererseits etwas in unserem Willen liegt, dann gelangt man im Zurückgang über dieselben Schritte [des Arguments] dahin, dass es kein Vorwissen des Zukünftigen gibt.

Übersetzer: N.N.