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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Meister Eckhart : Deutsche Predigt 43, S. 329f

Original:

Meister Eckhart über die Vereinigung mit Gott
Etlîche meister suochent sælicheit in vernünfticheit. Ich spriche: sælicheit enliget noch an vernünfticheit noch an willen, mêr: dar obe, dâ liget sælicheit, dâ sælicheit liget als sælicheit, niht als vernünfticheit, und got liget als got und diu sêle liget, als si gotes bilde ist. Dâ ist sælicheit, dâ diu sêle got nimet, als er got ist. Dâ ist sêle sêle und gnâde gnâde und sælicheit sælicheit und got got.

Quelle: Meister Eckhart : Deutsche Predigt 43, S. 329f.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gott und die Welt
  • Vernunft

Manche Meister suchen die Seligkeit in der Vernunft. Ich aber sage: Die Seligkeit liegt weder in der Vernunft noch im Willen, sondern über ihnen beiden: dort nämlich liegt die Seligkeit, wo die Seligkeit als Seligkeit, nicht als Vernunft und wo Gott als Gott und die Seele, wie sie Gottes Bild ist, liegt. Das ist Seligkeit, wo die Seele Gott nimmt, wie er Gott ist. Da ist Seele Seele und Gnade Gnade und Seligkeit Seligkeit und Gott Gott.

Übersetzer: Quint