Original:
Thomas von Aquin (1225-1274) über die fünf Wege, Gott zu beweisen (der zweite Weg)
Thomas von Aquins zweiter Weg (um 1265) beweist Gott aus der Endlichkeit der Wirkursachen (Gott und die Welt)
[1] Deum esse [...] quinque viis probari potest. [...]
[2] Secunda via est ex ratione causae efficientis. Invenimus enim in istis sensibilibus esse ordinem causarum efficientium; nec tamen invenitur, nec est possibile quod aliquid sit causa efficiens sui ipsius; quia esset prius seipso quod est impossibile [...]. Si non fuerit primum in causis efficientibus, non erit prima causa efficiens; et sic non erit nec effectus ultimus nec causae efficientes mediae; quod patet esse falsum.
Quelle:
Thomas von Aquin:
Summa theologiae I
/
Summa theologiae
(
Sth.)
I 2, 3.
Edition: N.N.
Auslegung:
- Beweis fängt an bei den sinnlich wahrnehmbaren Dingen (Physik) → empirisches, aposteriorisches Argument
- von hier wird auf die nicht sinnlich wahrnehmbare Welt geschlossen
- Aufweis der Notwendigkeit, dass jedes von etwas anderem verursacht werden muss → Frage nach dem Anfang der Verursachung
- Unmöglichkeit des regressus in infinitum → es muss einen Anfangspunkt geben, damit es überhaupt Bewegung gibt
- Beweis geht auf Aristoteles (Metaphysik II) zurück; danach z.B. bei Avicenna
- Problem: warum muss man überhaupt annehmen, dass etwas von anderem verursacht ist? Wieso kann Verursachung nicht zirkulär beschrieben werden? Ist der Begriff der Ursache überhaupt zu halten (Al-Gazali, Hume).
- auch der Schluss vom Empirischen auf das nicht empirische nicht wirklich abgesichert
→ tatsächliche Schlusskraft des Beweises kann nicht nachgewiesen werden
(VL
Gott und die Welt)
Themen:
-
Gottesbeweis
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Gott und die Welt