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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Seneca: Die Kürze des Lebens 1, 1-4

Original:

Seneca plädiert für eine rechte Verwendung der Lebenszeit
Maior pars mortalium, Pauline, de naturae malignitate conqueritur, quod in exiguum aevi gignimur, quod haec tam velociter, tam rapide dati nobis temporis spatia decurrunt, adeo ut exceptis admodum paucis ceteros in ipso vitae apparatu vita destituat. [...] Non exiguum temporis habemus, sed multum perdimus. satis longa vita [...], si tota bene collocaretur. [...] Non accipimus brevem vitam, sed facimus, nec inopes eius sed prodigi sumus. sicut amplae et regiae opes, ubi ad malum dominum pervenerunt, momento dissipantur, at quamvis modicae, si bono custodi traditae sunt, usu crescunt, ita aetas nostra bene disponenti multum placet.

Quelle: Seneca: Die Kürze des Lebens /De brevitate vitae (brev. vit.) 1, 1-4.
Edition: N.N.

Themen:

  • Tod und Sterben

Der größte Teil der Sterblichen, Paulinus, beklagt sich über die Schlechtigkeit der Natur, dass wir für eine kurze Dauer geboren werden, dass die Räume der uns gegebenen Zeit so schnell, so rasch fortlaufen, und zwar soweit, dass, mit Ausnahme von wenigen, das Leben die übrigen bei der Ausrüstung des Lebens selbst zurücklässt. [...] Wir haben keine kurze Zeit, sondern wir verlieren viel davon. Das Leben ist lang genug [...], wenn denn das ganze richtig angelegt würde. [...] Wir haben kein kurzes Leben empfangen, sondern wir machen es so, wir haben keinen Mangel daran, sondern verschwenden es. So wie reiche und königliche Geldmittel da, wo sie an einen schlechten Herrn gelangt sind, in einem Augenblick verstreut werden, während vergleichsweise geringen, wenn sie einem guten Wächter anvertraut sind, durch Gebrauch wachsen, so gefällt unser Lebensalter demjenigen sehr, der es gut verwaltet.

Übersetzer: N.N.