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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Seneca: Brief an Lucilius 82, 9. 19f

Original:

Seneca über eine falsche philosophische Weise, den Tod zu behandeln
Zenon noster hac conlectione utitur ,nullum malum gloriosum est; mors autem gloriosa est; mors ergo non est malum.‘ Profecisti! Liberatus sum metu. Post hoc non dubitabo porrigere cervicem. [...] Ego non redigo ista ad legem dialecticam. [...] Totum genus istuc exturbandum iudico quo circumscribi se qui interrogatur existimat et ad confessionem perductus aliud respondet, aliud putet. Pro veritate simplicius agendum est, contra metum fortius. [...] Malim [...], ut persuadeam, non ut imponam. In aciem educturus exercitum pro coniugibus ac liberos mortem obiturum quomodo exhortabitur?

Quelle: Seneca: Brief an Lucilius /Epistula ad Lucilium (epist.) 82, 9. 19f.
Edition: N.N.

Themen:

  • Tod und Sterben

Unser Zenon gebraucht folgenden Schluss: "Kein Übel ist rühmlich. Der Tod ist aber rühmlich. Also ist der Tod kein Übel." Geschafft! Ich bin frei von Furcht. Hiernach werde ich nicht zögern, meinen Nacken [der Axt] entgegenzustrecken. [...] Ich persönlich führe so etwas nicht auf ein Gesetz der Dialektik zurück. [...] Diese ganze Art und Weise ist, denke ich, auszutreiben, durch die jemand, der gefragt wird, sich selbst zu umschreiben meint und, wenn es zum Bekenntnis kommt, eine Sache antwortet, eine andere denkt. Für die Wahrheit muss man einfacher vorgehen, gegen die Furcht tapferer. [...] Ich möchte lieber [...] überzeugen als auferlegen. Wenn jemand für Frauen und Kinder ein Heer zur Schlacht herausführen will, wie soll er dann ermahnt werden, den Tod zu erleiden?

Übersetzer: N.N.