Original:
Justin (ca. 100-165) berichtet über seine Erfahrungen mit den christlichen Märtyrern
Καὶ γὰρ αὐτὸς ἐγώ, τοῖς Πλάτωνος χαίρων διδάγμασι, διαβαλλομένους ἀκούων Χριστιανούς, ὁρῶν δὲ ἀφόβους πρὸς θάνατον καὶ πάντα τὰ ἄλλα νομιζόμενα φοβερά, ἐνενόουν ἀδύνατον εἶναι ἐν κακίᾳ καὶ φιληδονίᾳ ὑπάρχειν αὐτούς.
Quelle:
Justin der Märtyrer:
Zweite Apologie
/
apologia minor
(
apol. 2)
12, 1.
Edition: N.N.
Auslegung:
Justin berichtet hier von dem Erstaunen, dass er, als er noch ein platonischer Philosoph war, über die christliche Bereitschaft zum Tode bzw. zum Martyrium erhielt. Er sah nämlich bei den Christinnen und Christen eine Haltung repräsentiert, die ansonsten typisch für das antike Philosophenideal war, nämlich furchtlos vor dem Tod zu sein. Angesichts dieses Ideals überdenkt Justin sein Bild von den Christen und billigt ihnen philosophische Tugenden zu. Diese Erfahrung wird auch von anderen Autoren des 2. Jahrhunderts berichtet, z.B. von Epiktet und Galen, die sich deswegen nicht zum Christentum bekehren. Sie heben aber besonders die außergewöhnliche Todesbereitschaft auch christlicher Frauen und Kinder hervor.
Themen:
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Tod und Sterben
-
Christentum und Philosophie
-
Tod
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Martyrium/Märtyrer