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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Ibn Sīnā (Avicenna): Über die Seele Buch der Genesung, I 4 (p. 33 und 36 Rahman)

Original:

Ibn Sīnā reflektiert die von Aristoteles genannten Bedingungen für die Feststellung von Teilen bzw. unterschiedlichen Vermögen der Seele
(1) وغرضنا الآن أن نعرف القوى التي تصدر عنها هذه الأفاعيل‘ وأنها هل يجب أن يكون لكل نوع من الفعل قوة تخصه أولا يجب ذلك. (...) فنقلول أما أولا فإن القوة من حنث هي قوة بالذات وأولا هي قوة على أمر ما ويستحيل أن تكون مبدأ لشيء آخر غيره‘ فإنها من حيث هي قوة عليه مبدأ له‘ (...)
(2) فالقوى من حيث هى قوى أنما تكون مباديء لأفعال معينة بالفصد الأول‘ لكينه قد يجوز أن تكون القوة الواحدة مبدأ لأفعال كثيرة بالقصد الثاني بأن تكون تلك كالفروع‘ (...) مثل أن الإبصار إنما هو قوة أولا على إدراك الكيفية التي بها يكون الجسم‘ (...) وهذا هو اللون‘ ثم اللون يكون بياضا وسوادا.

Quelle: Ibn Sīnā (Avicenna): Über die Seele /Kitāb-aš-Šifāʾ Buch der Genesung, I 4 (p. 33 und 36 Rahman).
Edition: N.N.

Themen:

  • Arabisch-islamische Philosophie
  • Mensch und Seele

(1) Und unser Ziel ist jetzt, die Vermögen bekanntzumachen, von denen die Akte ausgehen, sowie, ob es für jede Art von Akt ein spezifisches Vermögen geben muss oder ob das nicht so sein muss. […] Wir sagen also erstens: Ein Vermögen, insofern es wesentlich ein Vermögen und primär ist, ist ein Vermögen zu einer gewissen Sache, und es ist unmöglich, dass es Prinzip einer anderen, davon verschiedenen Sache ist. Denn insofern etwas ein Vermögen zu etwas ist, ist es Prinzip davon. […].
(2) Nun sind die Vermögen, insofern sie Vermögen sind, dem ersten Zweck nach Prinzipien für bestimmte Akte. Aber es ist möglich, dass ein einzelnes Vermögen dem zweiten Zweck nach Prinzip für viele Akte ist, insofern diese wie Zweige sind. […] Zum Beispiel ist der Gesichtssinn primär nur ein Vermögen zur Auffassung einer Qualität, in der sich der Körper befindet […], und dies ist die Farbe. Sodann ist die Farbe weiß und schwarz.

Übersetzer: Matthias Perkams