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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thomas von Aquin: Summa theologiae I-II I-II 78, 2 resp

Original:

Alberts Schüler Thomas von Aquin (1224/25-1274) betont die besondere Würde des Fortpflanzungsvermögens in der vegetativen Seele
Est […] quaedam differentia attendenda inter has potentias. Nam nutritiva et augmentativa habent suum effectum in eo, quo sunt, quia ipsum corpus unitum animae augetur et conservatur […]. Sed vis generativa habet effectum suum non in eodem corpore, sed in alio, quia nihil est generativum sui ipsius. Et ideo vis generativa quodammodo appropinquat ad dignitatem animae sensitivae, quae habet operationem in res exteriores, licet excellentiori modo et universaliori. Supremum enim inferioris naturae attingit id quod est infimum superioris, ut patet per Dionysium in VII capitulo De divinis nominibus.

Quelle: Thomas von Aquin: Summa theologiae I-II /Summa theologiae (Sth.) I-II 78, 2 resp.
Edition: N.N.

Themen:

  • Mensch und Seele

Es ist […] ein gewisser Unterschied zwischen diesen Vermögen zu beachten. Denn das Nährvermögen und das Wachstumsvermögen haben ihre Wirkung in dem, worin sie sind, weil der mit der Seele vereinte Körper selbst wächst und erhalten wird. […] Aber die generative Kraft hat ihre Wirkung nicht in demselben Körper, sondern in einem anderen, weil nichts sich selbst zeugen kann. Und daher nähert sich die generative Kraft irgendwie der Würde der sinnlichen Seele an, welche eine Tätigkeit in Bezug auf äußere Dinge hat, wenn auch auf herausgehobenere und allgemeinere Weise. Denn das Oberste einer niedrigeren Natur berührt das, was das Niedrigste des Höheren ist, wie durch Dionysios im 7. Kapitel von ,Die göttlichen Namen‘ deutlich ist.

Übersetzer: Matthias Perkams