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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Ibn Sīnā (Avicenna): Über die Seele Buch der Genesung, II 2 (p. 58f. Rahman)

Original:

Ibn Sīnā betrachtet die Sinneswahrnehmung als ein spezifisches Feld der Abstraktion
(1) فلنتكلم الآن في القوى الحاسية والدراكة ولنتكلم فيما كلاما كليا‘ فنقول يشبه أن يكون كل إدراك إنما هو أخذ صورة المدرك بنحو من الأنحاء‘ فإن كان الإدراك إدراكا لشيء مادي فهو أخذ صورته مجردة عن المادة تجريدا ما‘ إلا أن أصناف التجريد مختلفة ومراتبها متفاوتة‘
(2) فإن الصورة المادية يعرض لها بسبب المادة أحوال وأمور ليست لها هي بذاتها (...) مثاله أن الصورة الإنسانية والماهية الإنسانية طبيعة لا محالة يشترك فيها أشخاص النوع كلها بالسوية‘ وهي بحدها شيء واحد وقد عرض لها أن وجدت في هذا الشخص وذلك الشخص فتكثرت‘ وليس ذلك لها من جهة طبيهتها الأنسانية‘ (...) فإذن أحد العوارض التي تعرض للإنسانية من جهة المادة هو هذا النوع من التكثرالانقسام.

Quelle: Ibn Sīnā (Avicenna): Über die Seele /Kitāb-aš-Šifāʾ Buch der Genesung, II 2 (p. 58f. Rahman).
Edition: N.N.

Themen:

  • Arabisch-islamische Philosophie
  • Mensch und Seele

(1) Jetzt wollen wir über die Vermögen der Sinneswahrnehmung und des Auffassens sprechen, und wir wollen über das sprechen, was zur allgemeinen Rede darüber gehört. Wir sagen also: Es scheint, dass jedes Auffassen nichts anderes als ein Ergreifen der aufgefassten Form auf eine von mehreren Weisen ist. Wenn sich nun das Auffassen auf eine materielle Sache richtet, so ist es das Ergreifen seiner von der Materie in einer bestimmten Weise losgelösten (muğarradatin = abstractam) Form. Aber es gibt verschiedene Arten der Loslösung (al-tağrīdi = abstractionis), und ihre Stufen sind nicht von gleicher Art.
(2) Der materiellen Form stoßen nun aufgrund der Materie akzidentell Zustände und Lagen zu, die nicht zu ihrem Wesen gehören. […] Zum Beispiel ist die menschliche Form bzw. die menschliche Washeit eine Natur, die nicht notwendigerweise die Individuen der ganzen Art in gleicher Weise umfasst. Sie ist ja der Zahl nach eine Sache, und es stößt ihr akzidentell zu, dass sie in diesem und jenem Individuum besteht, so dass sie sich vervielfältigt. Und das trifft auf sie nicht von Seiten ihrer Menschennatur zu. […] Folglich ist eines der Akzidenzien der Menschheit von Seiten der Materie genau diese Art der Vervielfältigung durch Teilung.

Übersetzer: Matthias Perkams