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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thomas von Aquin: Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik I 1. § 16 und 18f

Original:

Thomas von Aquin entwickelt auf der Grundlage der Theorie der inneren Sinne eine Theorie erfahrungsgestützten Handelns
Sicut autem se habet experimentum ad rationem particularem […], ita se habet ars ad rationem universalem. […] Nam sicut ex multis memoriis fit una experimentalis scientia, ita ex multis experimentis apprehensis fit universalis acceptio de omnibus similibus. […] Cum homo accepit in sua cognitione quod haec medicina contulit Socrati et Platoni tali infirmitate laborantibus, et multis aliis singularibus, quidquid sit illud, hoc ad experimentum pertinet. Sed cum aliquis accipit quod hoc omnibus conferat in tali specie aegritudinis determinata […], id iam ad artem pertinet.

Quelle: Thomas von Aquin: Kommentar zu Aristoteles’ Metaphysik /Sententia libri Metaphysicorum I 1. § 16 und 18f.
Edition: N.N.

Themen:

  • Mensch und Seele

So wie sich die Erfahrung zur partikulären Vernunft verhält […], so die Fertigkeit zur universalen Vernunft. […] So nämlich wie aus verschiedenen Erinnerungen ein Erfahrungswissen entsteht, ebenso entsteht aus verschiedenen aufgefassten Erfahrungen eine allgemeine Annahme bezüglich ähnlicher Fälle. […] Weil ein Mensch, der dank seiner Erkenntnis erfahren hat, dass diese Arznei Sokrates und Platon, die an einer bestimmten Erkrankung leiden, und in vielen ähnlichen Fällen hilft, so gehört dies, worum immer es sich handelt, zur Erfahrung. Wenn dagegen jemand erfährt, dass etwas allen an einer bestimmten Krankheit Leidenden und in einer Verfassung Befindlichen hilft […], gehört dies schon zur Fertigkeit.

Übersetzer: Ruedi Imbach, leicht angepasst von Matthias Perkams