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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Priskian aus Lydien [Pseudo-Simplikios]: In De anima/Kommentar zu Aristoteles’ De anima III 7 (p. 272, 36-273, 9; 225, 22-27 Hayduck)

Original:

Priskian erklärt die Funktion des praktischen Geistes und die Bedeutung des Vorstellens dafür
[1] ἐπὶ τὸν πρακτικὸν νῦν μεταβαίνει νοῦν […], ἀξιῶν αὐτὸν τὸ διωκτὸν καὶ φευκτὸν ποτὲ μὲν καὶ ἐν αὐτοῖς τοῖς αἰσθητοῖς παροῦσιν ὁρίζειν, ὅταν […] βουλεύηται […], ὅ τι δέοι πράττειν· ὡς ἐπὶ τὸ πλεῖστον δὲ συμβαίνει ἐν τοῖς φαντάσμασι τὰ ἀποτυπώματα τῶν αἰσθητῶν ὁρῶντα τὸν πρακτικὸν νοῦν λογίζεσθαί τε καὶ βουλεύεσθαι. καὶ γὰρ παρόντων ἐνίοτε τῶν αἰσθητῶν εἰς ἑαυτὴν στρεφομένη ἡ διανοητικὴ ψυχὴ τοὺς περὶ τῶν πρακτῶν ἐγείρει λογισμούς […] καὶ τούτοις χρῆται ὡς τοῦ συλλογισμοῦ γινομένοις μέρεσιν. […]
[2] ὥστε καὶ τὸ ἀληθὲς τοῦτο καὶ ψεῦδος ἐν τῷ πρακτικῷ, οὐκ ἄνευ φαντασίας οὐδὲ τότε ἐνεργοῦν, ἐπειδὴ καὶ καθολικὰ αὐτῷ θεωρήματα τοιαῦτα, ὁποῖα τὰ ἐν τοῖς μερικοῖς κοινά, ὅταν φέρε πᾶσα πόλις εὐνομουμένη λέγῃ ἢ πᾶς ἀνὴρ κόσμιος ἤ τι τοιοῦτον. οὐ γὰρ τὰ νοητὰ ὡς νοητά τις θεωρῶν τὰ ἐν τοῖς αἰσθητοῖς καθόλου λήψεται.

Quelle: Priskian aus Lydien [Pseudo-Simplikios]: In De anima/Kommentar zu Aristoteles’ De anima III 7 (p. 272, 36-273, 9; 225, 22-27 Hayduck).
Edition: N.N.

Themen:

  • Mensch und Seele

[1] Jetzt geht er [= Aristoteles] zum praktischen Geist über, […] wobei er fordert, dass dieser Geist die Objekte des Verfolgens und Vermeidens manchmal anhand der gegenwärtigen Wahrnehmungsobjekte selbst bestimmt, wenn er […] überlegt, […] was man tun muss. Aber meistens trifft es zu, dass der praktische Geist nachdenkt und überlegt, während er in den Vorstellungen die Abdrücke der Wahrnehmungsobjekte sieht. Denn auch wenn einmal die Wahrnehmungsobjekte gegenwärtig sind, weckt die denkende Seele das Nachdenken über die Handlungen, indem sie sich zu sich selbst zurückwendet […] und gebraucht diese als vorhandene Teile des Schlusses […].
[2] Also sind auch dieses Wahre und Falsche im praktischen Denken, das auch dann nicht ohne Vorstellungskraft aktiv ist, weil für es auch allgemeine Betrachtungen von der Art sind, wie allgemeine Betrachtungen über Einzelnes, z. B. wenn es sagt, dass jede Stadt von guten Gesetzen regiert oder dass jeder Mann ordentlich sein soll oder etwas in der Art. Denn wenn jemand die Objekte des Denkens als Objekte des Denkens betrachtet, dann wird er nicht auf Allgemeines aus dem Bereich der Objekte der Wahrnehmung zurückgreifen.

Übersetzer: Matthias Perkams