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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Priskian aus Lydien [Pseudo-Simplikios]: In De anima/Kommentar zu Aristoteles’ De anima III 7 (p. 268, 29-31; 269, 3-13 Hayduck)

Original:

Priskian erläutert, ausgehend von Aristoteles’ Aussagen zum Gemeinsinn, die neuplatonische Deutung der Einheit des denkenden Subjekts
Ὁ σκοπὸς τῶν προκειμένων ῥητῶν […] ἀπὸ τῆς αἰσθήσεως ἀναπέμψαι ἡμᾶς ὡς ἀπὸ γνωριμωτέρας εἰς μίαν τινὰ νόησιν τῆς ψυχῆς τὴν κοινῇ ἐπικρίνουσαν τὰ ὁπωσοῦν νοητά, […] ἥτις καὶ αὐτὴ τῶν πρακτῶν πάντων ἐστὶ συναιρετικὴ καὶ γνωστική, οὐ τῶν ἐναντίων μόνον οἷον ἀγαθοῦ καὶ κακοῦ τοῦ ἐν ἀφροδισίοις ἢ σιτίοις, ἀλλὰ καὶ τοῦ ἐν κτήσεσι καὶ τοῦ ἐν δεινοῖς καὶ θαρραλέοις καὶ τῶν ἄλλων ὁμοίως πάντων. καὶ γὰρ τὸ νοοῦν ἐρεῖ καὶ λέγει, ὡς ἐγὼ σωφρόνως ζῶ καὶ δικαίως καὶ ἀνδρείως καὶ ἐλευθερίως, καὶ τὴν διαφορὰν ὧν λέγει οἶδε καὶ τὴν πρὸς ἄλληλα κοινωνίαν ὡς ἐν ἀμερεῖ καὶ ἀδιαιρέτως τὴν νόησιν αὐτῶν ποιούμενον. εἴη δ’ ἄν τι καὶ ἔτι κοινότερον νοοῦν ἐν τῇ ψυχῇ, τὸ ἅμα καὶ τὰ πρακτὰ καὶ τὰ θεωρητὰ νοήματα συναιροῦν, ὃ καὶ τὴν διαφορὰν καὶ τὴν κοινωνίαν τὴν πρὸς ἄλληλα τῶν θεωρητῶν καὶ τῶν πρακτῶν εἴσεται, ἓν πάλιν ὂν καὶ ταὐτὸν καὶ ἀμέριστον, καὶ περιληπτικὸν τοῦ πλήθους ἀμερίστως.

Quelle: Priskian aus Lydien [Pseudo-Simplikios]: In De anima/Kommentar zu Aristoteles’ De anima III 7 (p. 268, 29-31; 269, 3-13 Hayduck).
Edition: N.N.

Themen:

  • Mensch und Seele

Das Thema der vorliegenden Aussagen [des Aristoteles] ist […], uns von der Sinneswahrnehmung, wie von etwas Bekannterem, hinaufzuführen zu einem bestimmten Denken der Seele, das allgemein das irgendwie Gedachte unterscheidet. […] Es fasst auch alle Handlungen zusammen und erkennt sie, und zwar nicht nur die Gegensätze wie gut und schlecht in Liebesdingen oder bei der Ernährung, sondern auch beim Besitz, bei Furchtbarem und Schrecklichem und in ähnlicher Weise bei allem. Denn das Denkende sagt ja und erklärt: "Ich lebe maßvoll, gerecht, tapfer oder frei", und es kennt den Unterschied zwischen den Lebensweisen, die es sagt, und auch ihre Gemeinschaft miteinander, da es ihr Denken in etwas Ungeteiltem und Untrennbarem vollzieht. Gewiss gibt es auch etwas noch allgemeineres Denkendes in der Seele, das zugleich die praktischen und die theoretischen Gedanken zusammenfasst, und dieses wird auch die Unterschiedenheit und Gemeinsamkeit der praktischen und theoretischen Objekte untereinander, da es wiederum eines, dasselbe und ungeteilt ist und eine Mannigfaltigkeit ungeteilt auffasst.

Übersetzer: Matthias Perkams