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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Albertus Magnus: Über die Seele III 3, 13 (225, 26-37 Stroick)

Original:

Albertus Magnus begründet die Unsterblichkeit der Seele mit ihrer Fähigkeit, ohne Körper zu wirken
Essentia omnis vel substantia, a qua fluunt potentiae naturales separatae secundum seipsas et suas operationes, est substantia separata. Cuius probatio est, quia si per substantiam esset commixta corpori, tunc potentia eius esset potentia commixti, et tunc non esset separata potentia; anima autem est huiusmodi substantia cuius sunt partes potentiales intelleetus possibilis et agens, quae sunt partes per seipsas separatae, ergo et ipsa est separata. Separatum autem in substantia et potentia et actione non destruitur destructo corpore; anima ergo rationalis destructo corpore destrui non potest.

Quelle: Albertus Magnus: Über die Seele /De anima III 3, 13 (225, 26-37 Stroick).
Edition: N.N.

Themen:

  • Mensch und Seele

Jedes Wesen oder jede Substanz, aus der natürliche Vermögen fließen, die sich selbst und ihren Tätigkeiten entsprechend abgetrennt sind, ist eine abgetrennte Substanz. Der Beweis dafür ist folgender: Wenn etwas durch die Substanz mit dem Körper vermischt wäre, dann wäre sein Vermögen ein Vermögen des Vermischten, und dann wäre es kein abgetrenntes Vermögen. Die Seele ist aber eine derartige Substanz, die potentielle Teile hat, den möglichen und den aktiven Intellekt, die an sich abgetrennte Teile sind. Also ist sie auch selbst abgetrennt. Etwas Abgetrenntes wird in seiner Substanz, seinem Vermögen und seiner Aktivität bei der Zerstörung des Körpers nicht zerstört. Die rationale Seele kann also bei Zerstörung des Körpers nicht zerstört werden.

Übersetzer: Matthias Perkams