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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Thema: Transzendentalien

3 Zitate zu diesem Thema im Zitatenschatz:

  • Duns Scotus, Johannes: Lectura (Lectura ) I d. 8 p. 1 q. 3 nr. 109

    Johannes Duns Scotus erklärt die sogenannten „Transzendentalien“ (passiones entis bzw., seltener, transcendentia)
    Es gibt einige Eigentümlichkeiten [...], die mit dem Seienden konvertibel sind (wie ,wahr‘, ,gut‘ und dergleichen), und einige Eigentümlichkeiten, die unter einer Disjunktion aufgefasst werden [...] (wie ,notwendig oder möglich‘, ,Akt oder Potenz‘ und dergleichen). Wie also die mit dem Seienden konvertiblen Eigentümlichkeiten dem Seienden zugehörig sind, bevor es in die zehn Kategorien eingeteilt wird, so kommen auch die disjunktiven Eigentümlichkeiten dem Seienden gemäß dessen Indifferenz zu, die es in sich in Bezug auf ,endlich‘ und ,unendlich‘ hat
  • Thomas von Aquin: Summa theologiae I (Summa theologiae) I 16, 3 responsio

    Thomas von Aquin erklärt einige für die Wirklichkeitserklärung zentrale Begriffe als gattungsüberschreitende Eigenschaften alles Seinden („Transzendentalien“)
    So wie ,gut‘ den Gehalt ,erstrebenswert‘ enthält, so enthält ,wahr‘ eine Hinordnung auf Erkenntnis. Ein jedes ist aber in dem Maße erkennbar, in dem es Sein hat. [...] Und daher hat auch ,wahr‘, ebenso wie ,gut‘, den gleichen Begriffsumfang wie ,seiend‘. Aber trotzdem fügt ,wahr‘, so wie ,gut‘ den Gehalt ,erstrebenswert‘ zu ,seiend‘ hinzufügt, ein Verhältnis zum Intellekt.
  • Thomas von Aquin: Summa theologiae I (Summa theologiae) I 13, 5 responsio

    Thomas von Aquin erklärt die analogia entis, d.h. warum das Wort „sein“ „analog“ gebraucht wird
    [1] Einiges wird von Gott und den Kreaturen analog, und nicht rein äquivok und auch nicht rein univok ausgesagt. Denn wir können Gott nur aus den Geschöpfen heraus benennen. [...]
    [2] Alles, was von Gott und den Geschöpfen ausgesagt wird, wird vor dem Hintergrund ausgesagt, dass eine bestimmte Ordnung des Geschöpfs zu Gott hin besteht, gleichwie zum Ursprung und zur Ursache, in der alle Vollkommenheiten der Dinge auf herausragende Weise vorweg existieren.
    [3] Und diese Art der Verbundenheit steht in der Mitte zwischen reiner Äquivokation und einfacher Univokation. [...] Ein Begriff, der so auf verschiedene Weise ausgesagt wird, bezeichnet verschiedene Verhältnisse zu einem bestimmten Einen.