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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Die Regierung des Selbst und der anderen, Foucault, Michel

2 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Foucault, Michel : Die Regierung des Selbst und der anderen (Le gouvernement de soi et des autres) S.321, 322

    Michel Foucault über die Philosophie als <i>parrhēsia</i>, als Wahrsprechen
    Ich glaube, dass man die Geschichte der Philosophie [...] als eine Folge von Episoden und Formen – wiederkehrenden und sich wandelnden Formen – des Wahrsprechens betreiben kann. [...] Beginnt die Philosophie nicht unablässig als unablässig neu zu gewinnende parrhēsia? Und ist, in dieser Hinsicht, die Philosophie nicht ein einzigartiges und den abendländischen Gesellschaften eigentümliches Phänomen?
  • Foucault, Michel : Die Regierung des Selbst und der anderen (Le gouvernement de soi et des autres) S. 314, 315

    Michel Foucault über politische und philosophische parrhēsia
    [1] Nicht die ganze Philosophie, nicht die Philosophie seit ihren Anfängen, nicht die Philosophie in jeder Hinsicht ist eine Tochter der parrhēsia, sondern es ist die Philosophie, verstanden als freier Mut, die Wahrheit zu sagen und, indem man so mutig die Wahrheit sagt, einen Einfluss auf die anderen zu nehmen, um sie richtig zu führen, und zwar in einem Spiel, das vom Parrhesiasten verlangt, ein Risiko einzugehen, das ihn in Lebensgefahr bringen kann. [...]
    [2] Erstens muss die Tatsache, dass die antike Philosophie eine Lebensform war, im allgemeinen Rahmen dieser parrhesiastischen Funktion gedeutet werden. [...] Zweitens scheint mir, dass die Philosophie während ihrer ganzen Geschichte in der antiken Kultur [...] auch deshalb parrhēsia ist, weil sie sich beständig an die gerichtet hat, die regieren.