Die Universalität der Seele ergibt sich für Albertus Magnus aus ihrer Verbindung mit der ersten Ursache
Es ist […] leicht […], die Natur der Intellektseele zu bestimmen, weil sie diese Natur aus dem Hervorgehen von der ersten Ursache heraus besitzt, das nicht bis zur Vermischung mit Materie emaniert. Und daher wird sie von einigen Weisen unseres Gesetzes ,Bild Gottes‘ genannt. Denn aus der so beschaffenen Angleichung an die erste Ursache hat er einen allgemein wirkenden Intellekt, der so wie das Licht abgetrennt ist. […] Daraus jedoch, dass sich diese Natur einem organischen physischen Körper annäherte, sinkt ihre Intellektnatur ein wenig [in die Körperwelt] ein, und daher hat sie einen möglichen Intellekt, der etwas von Vorstellung und Sinneswahrnehmung empfängt. Und dadurch, dass diese Natur abgetrennt und nicht an sich in die Materie eingetaucht ist, muss sie allgemein sein. Und daher ist die Seele fähig, allgemein alles zu erkennen. […] Die sinnliche Erkenntniskraft, die ein Akt des materiellen Organs ist, kann nur bestimmte [Erkenntnisse] empfangen.