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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Antwort auf das 20. Problem Heloisas, Abaelard, Peter

1 Zitat aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Abaelard, Peter: Antwort auf das 20. Problem Heloisas Bd. I (p. 271)

    Das Grundgebot der Vernunft, das Gute zu tun sowie auch das Böse zu lassen, wird bei Abaelard durch die Goldene Regel ausbuchstabiert
    Die beiden Vorschriften des Naturgesetzes beziehen sich auf die Nächstenliebe [...]. ,Was ihr wollt, dass euch die Menschen tun, (das tut auch ihr ihnen)‘ (Matthäus 7, 12), meint Folgendes: Was ihr in eurem Gewissen billigt, dass es euch von den anderen geschehen soll. Denn keiner billigt im Gewissen, dass man ihm bei etwas Schlechtem zustimme, sondern bei dem, was er für gut hält und wert zu geschehen. [...] Auch das Wort des Tobias ,sieh zu, dass du das, wovon du hasst, dass es dir von einem anderen geschieht, einmal einem anderen antust‘ (Tobit 4, 16), beinhaltet durchaus ein Problem, weil nämlich jemand, der einen anderen aus Gerechtigkeit tötet, dies niemals von einem einem anderen her aushalten will. [...] Ihm wird deswegen vorgeschrieben, dass er das, wovon er hasst, dass es ihm geschieht, einem anderen nicht antut, weil dann, wenn er jemanden zu Recht tötet, dies eher Gott oder das Gesetz tut als ein Mensch.