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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Robert von Melun: Zusammenstellung der Lehrsätze I, II, (0), 127 (L 115rb, B 180ra)

Original:

Robert von Melun über die Leistungen von Wille und Vernunft
Unde bene liberum arbitrium ita est diffinitum ,iudicium de voluntate liberum‘. Per ,iudicium‘ namque cuius vis penes rationem consistit de voluntatibus, qualescumque sint et de quibuscumque rebus habite sint, recta datur sententia approbationis vel improbationis, et libera, quia de voluntatibus iudicatur que, de quibuscumque rebus habite sint, ab omni dominio necessitatis absolute sunt. Qua etiam de causa et bone voluntates premio digne fiunt, quia in eis habendis voluntas iudicio rationis consentit, et male pena, quia in eis habendis voluntas a iudicio rationis dissentit.

Quelle: Robert von Melun: Zusammenstellung der Lehrsätze /Sententiae I, II, (0), 127 (L 115rb, B 180ra).
Edition: Aristotle’s ›Metaphysics‹. A Revised Text with Introduction and Commentary by W. D. Ross. Volumen 1–2, Oxford 1924.

Themen:

  • Freiheit (Vorlesung)

Denn durch ein Urteil, dessen Kraft durch die Vernunft besteht, über die Willensakte – welche auch immer diese sind auf welche Dinge sie sich erstrecken – ergeht ein richtiges Votum der Billigung oder Missbilligung, und ein freies, weil über Willensakte geurteilt wird, die – auf welche Dinge sie sich auch immer beziehen – von jeder Herrschaft der Notwendigkeit losgelöst sind. Aus diesem Grund werden sowohl die guten Willensakte einer Belohnung würdig, weil in ihrem Falle der Wille dem Urteil der Vernunft zustimmt, und die schlechten einer Strafe würdig, weil in ihrem Falle der Wille vom Urteil der Vernunft abweicht.


Übersetzer: N.N.