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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Bonaventura : Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus II, d. 1 a. 1 q. 2 p. 22

Original:

Der Franziskaner Bonaventura erklärt die Unvereinbarkeit von Ewigkeit der Welt und christlicher Schöpfungslehre
Impossibile est quod habet esse post non esse habere esse aeternum, quoniam hic est implicatio contradictionis. Sed mundus habet esse post non esse; ergo impossibile est esse aeternum [...]. Ponere mundum aeternum esse sive aeternaliter productum, ponendo res omnes ex nihilo productas, omnino est contra veritatem et rationem [...], et adeo contra rationem, ut nullum philosophorum quantumcumque parvi intellectus crediderim hoc posuisse.

Quelle: Bonaventura : Kommentar zu den Sentenzen des Petrus Lombardus II, d. 1 a. 1 q. 2 p. 22 .
Edition: Quaracchi

Themen:

  • Schöpfungslehre

Es ist unmöglich, dass etwas, das Sein hat, nachdem es Nicht-Sein hatte, ewig ist, weil dies einen Widerspruch impliziert. Aber die Welt hat Sein nach Nicht-Sein; also ist es unmöglich, dass sie ewig ist. [...] Anzunehmen, die Welt sei ewig oder ewig hervorgebracht, wenn man zugleich animmt, alle Dinge seien aus dem Nichts hervorgebracht, ist vollständig gegen Wahrheit und Vernunft [...], und zwar so sehr gegen die Vernunft, dass ich nicht glauben mag, irgendein Philosoph, wie klein sein Verstand auch sein mag, habe dies je angenommen.

Übersetzer: eigene Übersetzung