Original:
Ciceros Position zu der Frage, ob Glück allein in den Tugenden besteht
Haec igitur est nostra ratio quae tibi videtur inconstans, cum [...] ubi virtus sit resque magnae, summe laudabiles virtute gestae, ibi esse miseria et aerumna non possit, tamen labor possit, possit molestia, sed tamen fieri posse ut sit alius alio beatior.
Quelle:
Cicero:
Das höchste Gut und das höchste Übel
/
De finibus bonorum et malorum
(
Fin.)
V 32, 95.
Edition: M. Tulli Ciceronis De finibus bonorum et malorum. Recensuit C. Moreschini, München 2005.
Auslegung:
- Cicero referiert den Glücksbegriff der aristotelischen bzw. peripatetischen Schule
- Entscheidend an der peripatetischen Position ist: Nicht Tugend allein macht glücklich, deshalb hängt Glück auch nicht nur von der Tugend ab → intuitiv plausible Position
- Widerspruch zur stoischen These, wer überhaupt weise sei, sei jeweils gleich glückselig
- Ins Glück gehen also auch die äußeren Umstände ein, vgl. in diesem Sinne schon Aristoteles
Nikomachische Ethik I mit dem Beispiel des Priamos → Unterschied des Glücks dank der unterschiedlichen Umstände
Themen:
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Tugend(en)
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Antike Philosophie II
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Glückseligkeit (Eudaimonia)
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Glück
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Wege des Ich