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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Cicero: Gespräche in Tuskulum I 45

Original:

Cicero verweist auf ein gutes Leben als sinnhafte Vorbedingung für den Tod
Si ipsa ratio minus perficiet, ut mortem neglegere possimus, at vita acta perficiat, ut satis superque vixisse videamur. Quamquam enim sensus abierit, tamen suis et propriis bonis laudis et gloriae, quamvis non sentiant, mortui non carent.

Quelle: Cicero: Gespräche in Tuskulum /Tusculanae disputationes (Tusc.) I 45.
Edition: N.N.

Auslegung:

- Römische, auf Taten bezogene Umdeutung der hellenistischen Ideale
- im Hintergrund steht insbesondere die Idee des Nachruhms
- Vorstellung der Gutheit aller natürlichen Güter bleibt dabei erhalten
→ positiver, typisch antiker, nicht-skeptischer Grundcharakter der ciceronischen Philosophie

Themen:

  • Vernunft
  • Gutes Leben
  • Bewusstsein
  • Antike Philosophie II

Wenn die Vernunft allein zu wenig zustande bringt, um den Tod vernachlässigen zu können, so mag dies doch das geführte Leben zustande bringen, dass wir meinen, genug und mehr als das gelebt zu haben. Denn obwohl das Bewusstsein fort sein wird, so mangelt es den Toten nicht an ihren eigenen Gütern des Lobes und Ruhmes: Wenn sie sich ihrer auch nicht bewusst sind, fehlt es den Toten doch an nichts.

Übersetzer: N.N.