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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Theaitetos 209e-210a

Original:

Das endgültige Scheitern der Definition von „Wissen“ in Platons Theaitet
ΣΩ. Εἰ τὸ λόγον, ὦ παῖ, προσλαβεῖν γνῶναι κελεύει, ἀλλὰ μὴ δοξάσαι τὴν διαφορότητα, ἡδὺ χρῆμ’ ἂν εἴη τοῦ καλλίστου τῶν περὶ ἐπίστημης λόγοθ. Τὸ γὰρ γνῶναι ἐπιστήμην που λαβεῖν ἐστιν· ἦ γάρ;
ΘΕΑΙ. Ναί.
ΣΩ. Οὐκοῦν ἐρωτηθείς, ὡς ἔοικε, τί ἐστιν ἐπιστήμη, ἀποκρινεῖται ὅτι δόξα ὀρθὴ μετὰ ἐπιστήμης διαφορότητος. [...] Καὶ παντάπασί γε εὔηθες, ζητούντων ἡμῶν ἐπιστήμην, δόξαν φάναι ὀρθὴν εἶναι μετ’ ἐπιστήμης εἴτε διαφορότητος εἴτε ὁτουοῦν. οὔτε ἄρα αἴσθησις, ὦ Θεαίτητε, οὔτε δόξα ἀληθὴς οὔτε μετ’ ἀληθοῦς δόξης λόγος προσγιγνόμενος ἐπιστήμη ἂν εἴη.

Quelle: Platon: Theaitetos /Θεαίτητος /Theaetetus (Tht.) 209e-210a.
Edition: Burnet

Themen:

  • Erkenntnis
  • Wissen
  • Antike Philosophie I

Sokrates: Wenn auf der anderen Seite, Jungchen, mit dem Hinzufügen der Begründung ein Einsehen und nicht nur ein Meinen der Unterschiedlichkeit gemeint wäre, dann wäre es eine herrliche Sache mit dieser Aussage über Wissen. Nicht wahr?
Theaitet: Ja.
Sokrates: Wer also gefragt wird, was Wissen ist, soll, wie es scheint, antworten, wahre Meinung mit einem Wissen über die Unterschiedlichkeit. [...]. Und das ist doch auf alle Weise einfältig, wenn wir das Wissen untersuchen, zu sagen, es sei wahre Meinung verbunden mit Wissen, über den Unterschied oder über sonst etwas. Weder also die Sinneswahrnehmung, o Theaitet, noch die wahre Meinung noch die mit der wahren Meinung verbundene Erklärung kann Wissen sein.

Übersetzer: Perkams in Anlehnung an Schleiermacher