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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Cicero: Die Gesetze (Cicero) I 19

Original:

Der Weg vom stoischen Naturgesetz zum menschlichen Gesetz nach Cicero
Lex est ratio summa insita in natura quae iubet ea quae facienda sunt prohibetque contraria. Eadem ratio, cum est in hominis mente confirmata et perfecta, lex est. [...] Eamque rem illi Graeco putant nomine (a) suum cuique tribuendo appellatam, ego nostro a legendo; nam ut illi aequitatis, sic nos delectus vim in lege ponimus. Et proprium tamen utrumque legis est. [...] Sed [...] populariter loqui necesse erit, et appellare eam legem quae scripta sancit quod vult (aut iubendo aut vetando) [...]; constituendi vero iuris ab illa summa lege capiamus exordium.

Quelle: Cicero: Die Gesetze (Cicero) /De legibus (leg.) I 19.
Edition: M. Tulli Ciceronis Libros De natura deorum De divinatione, De fato, De re publica, De legibus recognovit C. F. W. Mueller., Leipzig 1905, p. 380–450.

Themen:

  • Gesetz und Gewissen
  • Gesetze

Das Gesetz ist die höchste Vernunft, die der Natur innewohnt, die das gebietet, was getan werden muss, und das Gegenteil verbietet. Dieselbe Vernunft ist, wenn sie im Verstand des Menschen befestigt und vollendet wurde, das Gesetz. [...] Und hiervon meinen einige [gelehrte Männer], es sei hinsichtlich seiner griechischen Bezeichnung nach der Zuteilung von ,jedem das Seine‘ benannt worden, ich aber hinsichtlich unserer vom Auswählen. Denn so wie sie die Kraft der Gerechtigkeit, so setzen wir diejenige der Auswahl im Gesetz an. Und doch ist beides spezifisch für das Gesetz. [...] Aber [...] wir werden volkstümlich sprechen müssen und dasjenige Gesetz nennen, was schriftlich sanktioniert, was es will, entweder durch Befehlen (oder durch Verbieten) [...]; den Ausgangspunkt für die Aufstellung des Rechts wollen wir aber von jenem höchsten Gesetze nehmen.

Übersetzer: N.N.