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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Die Gesetze (Cicero), Cicero

5 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Cicero: Die Gesetze (Cicero) (De legibus) II 11f

    Cicero entwickelt auf einer stoischen Grundlage eine äußerst einflussreiche Lehre darüber, dass Gesetze, die diesen Namen verdienen, gerecht sein müssen (Gesetz und Gewissen)<br /> Cicero über Bedingungen für die Gerechtigkeit menschlicher Gesetze (Antike Philosophie II)
    [1] So wie jener göttliche Verstand das höchste Gesetz ist, ebenso ist es, wenn eines im Menschen perfekt ist, im Verstand des Weisen.
    [2] Dasjenige aber, was verschiedenartig und zeitweise von den Völkern [als Gesetze] niedergelegt wurde, trägt die Bezeichnung ,Gesetze‘ eher aus Gutmütigkeit als der Sache wegen. Denn dass jedes Gesetz, das zu Recht ,Gesetz‘ genannt werden kann, lobenswert ist lehrt man mit in etwa solchen Argumenten. Es stehe fest, dass die Gesetze zum Heil der Bürger und zur Unversehrtheit der Staaten sowie zu einem ruhigen und glückseligen Leben der Menschen erfunden worden seien. [...]
    [3] Ich frage Dich also, Quintus, so wie diese Leute es zu tun pflegen: Wenn ein Staat kein solches [Gesetz] hat, ist er [nicht] aus genau dem Grund, dass er es nicht hat, geringzuschätzen, und ist dieses Gesetz unter die Güter zu rechnen?
  • Cicero: Die Gesetze (Cicero) (De legibus) I 17;

    Cicero über das Ziel der Erklärung des ius civile
    Wir müssen aber bei dieser Erörterung die gesamte Ursache von universalem Recht und Gesetzen in der Weise umfassen, dass das, was wir ius civile nennen, in einem kleinen und eng eingegrenzten Ort der Natur eingeschlossen wird. Denn die Natur des Rechts müssen wir erklären und sie aus der Natur des Menschen ableiten; wir müssen die Gesetze bedenken, mit denen die Staaten regiert werden sollen. Dann sind diejenigen zu betrachten, die zusammengestellt und niedergeschrieben worden, also die Reche und Anordnungen der Völker. Unter diesen werden auch die Rechte nicht verborgen bleiben, die wir die bürgerlichen nennen.
  • Cicero: Die Gesetze (Cicero) (De legibus) I 19

    Der Weg vom stoischen Naturgesetz zum menschlichen Gesetz nach Cicero
    Das Gesetz ist die höchste Vernunft, die der Natur innewohnt, die das gebietet, was getan werden muss, und das Gegenteil verbietet. Dieselbe Vernunft ist, wenn sie im Verstand des Menschen befestigt und vollendet wurde, das Gesetz. [...] Und hiervon meinen einige [gelehrte Männer], es sei hinsichtlich seiner griechischen Bezeichnung nach der Zuteilung von, jedem das Seine‘ benannt worden, ich aber hinsichtlich unserer vom Auswählen. Denn so wie sie die Kraft der Gerechtigkeit, so setzen wir diejenige der Auswahl im Gesetz an. Und doch ist beides spezifisch für das Gesetz. [...] Aber [...] wir werden volkstümlich sprechen müssen und dasjenige Gesetz nennen, was schriftlich sanktioniert, was es will, entweder durch Befehlen [...]; den Ausgangspunkt für die Aufstellung des Rechts wollen wir aber von jenem höchsten Gesetze nehmen.
  • Cicero: Die Gesetze (Cicero) (De legibus) I 22f. 29f. 32

    Cicero über die Wirkungen der Vernunft als Gesetz
    Da es also nichts Vorzüglicheres gibt als die Vernunft und sie sowohl im Menschen als auch in Gott ist, gibt es also für den Menschen in der Vernunft eine vorzügliche Gesellschaft mit Gott. Wem aber die Vernunft gemeinsam ist, dem ist es auch die rechte Vernunft. Da diese ein Gesetz ist, müssen wir Menschen meinen, dass wir auch in einem Gesetz mit den Göttern Gesellschaft haben. [...] Denn in nichts ist eines dem anderen so ähnlich, so gleich, wie wir alle es untereinander sind. [...] Denn die Vernunft, aufgrund derer allein wir die Tiere überragen, durch die wir zur Vermutung fähig sind, argumentieren, widerlegen, erörtern, etwas zustandebringen und Schlüsse ziehen, ist gewiss allgemein, in der Ansicht unterschiedlich, doch in der Fähigkeit zu lernen gleich. [...] Welche Nation aber liebt denn nicht Milde, Güte, einen dankbaren und einer Wohltat bewussten Geist? Welche verachtet, ja hasst die Hochmütigen, die Übeltäter, die Grausamen, die Undankbaren denn nicht?
  • Cicero: Die Gesetze (Cicero) (De legibus) I 40

    Cicero über die bestrafende Kraft des schlechten Gewissens
    Aber es gibt keine Sühne für Verbrechen gegen die Menschen und Respektlosigkeiten . Daher werden sie bestraft, nicht so sehr durch Gerichtsurteile – die gab es früher nirgends, heute gibt es weithin keine, und wo es sie gibt, sind sie allzu häufig falsch –, sondern die Furien treiben sie vor sich her, nicht mit brennenden Ruten, so wie in den Mythen, sondern durch die Bedrängnis des Gewissens und die Qual der Bosheit.