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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Cicero: Die Gesetze (Cicero) I 22f. 29f. 32

Original:

Cicero über die Wirkungen der Vernunft als Gesetz
Est igitur, quoniam nihil est ratione melius eaque et in homine et in deo, prima homini cum deo rationis societas; inter quos autem ratio, inter eosdem etiam recta ratio [et] communis est; quae cum sit lex, lege quoque consociati homines cum dis putandi sumus. [...] Nihil enim est unum uni tam simile, tam par, quam omnes inter nosmet ipsos sumus [...] Etenim ratio, qua una praestamus beluis, per quam coniectura valemus, argumentamur, refellimus, disserimus, conficimus aliquid, concludimus, certe est communis, doctrina differens, discendi quidem facultate par. [...] Quae autem natio non comitatem, non benignitatem, non gratum animum et benefici memorem diligit? Quae superbos, quae maleficos, quae crudeles, quae ingratos non aspernatur, non odit?

Quelle: Cicero: Die Gesetze (Cicero) /De legibus (leg.) I 22f. 29f. 32.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gesetz und Gewissen
  • Vernunft

Da es also nichts Vorzüglicheres gibt als die Vernunft und sie sowohl im Menschen als auch in Gott ist, gibt es also für den Menschen in der Vernunft eine vorzügliche Gesellschaft mit Gott. Wem aber die Vernunft gemeinsam ist, dem ist es auch die rechte Vernunft. Da diese ein Gesetz ist, müssen wir Menschen meinen, dass wir auch in einem Gesetz mit den Göttern Gesellschaft haben. [...] Denn in nichts ist eines dem anderen so ähnlich, so gleich, wie wir alle es untereinander sind. [...] Denn die Vernunft, aufgrund derer allein wir die Tiere überragen, durch die wir zur Vermutung fähig sind, argumentieren, widerlegen, erörtern, etwas zustandebringen und Schlüsse ziehen, ist gewiss allgemein, in der Ansicht unterschiedlich, doch in der Fähigkeit zu lernen gleich. [...] Welche Nation aber liebt denn nicht Milde, Güte, einen dankbaren und einer Wohltat bewussten Geist? Welche verachtet, ja hasst die Hochmütigen, die Übeltäter, die Grausamen, die Undankbaren denn nicht?

Übersetzer: N.N.