Original:
Anselm von Canterbury (1033-1109) über das Streben des Gläubigen
nach Verständnis:
Domine [...], desidero aliquatenus intelligere veritatem tuam, quam credit et
amat cor meum. Neque enim quaero intelligere ut credam, sed credo ut
intelligam. Nam et hoc credo: quia "nisi credidero, non intelligam".
Quelle:
Anselm von Canterbury:
Proslogion
/
Proslogion
(
pros.)
I p. 100, 15-19.
Edition: Schmitt
Auslegung:
- Methodisches Grundprinzip – von Augustinus übernommen – ist fides quaerens intellectum
- Literarische und inhaltliche Anlehnung an Augustinus, aber der platonische Hintergrund tritt zurück
- Wichtigster methodischer Grundansatz für die mittelalterliche Philosophie: Vom Glauben geht das Denken aus; seine Inhalte sind zu prüfen und zu vertiefen.
→ Größere Gewissheit des Offenbarten; wird behandelt wie eine Form von „Wissen“
- Aber: Klarere Zuordnung von Glauben und Wissen als bei Augustinus → mehr Struktur
(VL Mittelalterliche Philosophie)
Themen:
-
Erkenntnis
-
Gott
-
Mittelalterliche Philosophie