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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Werk: Proslogion, Anselm von Canterbury

2 Zitate aus diesem Werk im Zitaten­schatz:

  • Anselm von Canterbury: Proslogion (Proslogion) I p. 100, 15-19

    Anselm von Canterbury (1033-1109) über das Streben des Gläubigen nach Verständnis:
    Herr, ich begehre deine Wahrheit ein wenig zu verstehen, die mein Herz glaubt und liebt. Denn ich strebe ja nicht zu verstehen, damit ich glaube, sondern ich glaube, damit ich verstehe. Denn auch dies glaube ich: Wenn ich nicht zuvor geglaubt habe, werde ich nicht verstehen.
  • Anselm von Canterbury: Proslogion (Proslogion) II

    Anselm von Canterburys ontologischer Gottesbeweis
    Der Tor sprach in seinem Herzen: Es gibt Gott nicht‘ (Psalm 13, 1). [...] Auch der Tor ist davon überzeugt, dass es im Denken etwas gibt, im Vergleich zu dem nichts Größeres erdacht werden kann. Denn, wenn er dies hört, denkt er es, und was er denkt, ist im Denken. Nun kann das, im Vergleich zu dem nichts Größeres erdacht werden kann, nicht nur im Denken existieren. Denn wenn es nur im Denken ist, dann kann erdacht werden, es sei zusätzlich in der Wirklichkeit, was größer ist. Wenn also das, im Vergleich zudem nichts Größeres erdacht werden kann, nur im Denken existiert, so ist das, im Vergleich zu dem nichts Größeres erdacht werden kann‘, etwas, im Vergleich wozu sehr wohl etwas Größeres erdacht werden kann. Aber das kann gewiss nicht sein. Also existiert ohne Zweifel etwas, im Vergleich zu dem nichts Größeres gedacht werden kann, sowohl im Denken als auch in der Wirklichkeit.