Original:
Die Teile der Logik nach al-Fārābī ergeben sich, wie schon im antiken Curriculum, aus bestimmten Büchern des Aristoteles
[1] فتصير اجزاء المنطق بالضرورة ثمانية، كل جزء منها في كتاب.
الاول فيه قوانين المفردات من المعقولات والالفاظ الدالة عليها الكتاب الملقب اما بالعربية المقولات وباليونانية قاطاغورياس.
والثانى فيه قوانين الاقاويل البسيطة ... وهى في الكتاب الملقب اما في العربية فالعبارة وباليونانية بارى ارمينياس.
والثالث هى الاقاويل التى تسير بها القياسات المشتركة للصنايع الخمس وهى في الكتاب الملقب اما بالعربية فالقياس وباليونانية انالوطيقى الاول.
والربع فيه القوانين التى تمتحن بها الاقاويل البرهانية وقوانين الامور التى تلتيم بها الفلسفة وكل ما تصير به افعالها اتم وافضل واكمل وهو بالعربية كتاب البرهان وباليونانية انالوطيقى الثانية.
[2] والخامس قيه القوانين التى تمتحن بها الاقاويل الجدلية وكيف السوال الجدلى والجواب الجدلى وبالجملة
قوانين التى تلتيم بها صناعة الجدل وتصير بها افعالها هفضل واكمل وانفد وهو بالعربية كتاب المواضع الجدلية وباليونانية طوبيقا.
والسادس فيه ... قوانين الاشياء التى شانها ان تغلط عن الحق ... وهذا الكتاب يمسى باليونانية سوفستيقا ومعناه الحكمة المموهة.
والسابع فيه القوانين التى تمتحن وتسير بها الاقاويل الخطابية ... وهذا الكتاب يسمى باليونانية ريطوريقا وهى الخطابة.
والثمانى فيه القوانين التى تسير بها الاشعار ... وهذا الكتاب يسمى باليونانية بويوطيقا.
Quelle:
Al-Fārābī :
Katalog der Wissenschaften
/
Iḥṣāʾ al-ʿulūm
II (p. 46-50 Palencía bzw. 86-89 Amine).
Edition: Al-Fārābī, Catálogo de las ciencias. Ed. y traducción castellana por Angel González Palencia, Madrid ²1953]; Al-Fārābī, Über die Wissenschaften. Nach der lateinischen Übersetzung Gerhards von Cremona. Lateinisch-deutsch. Mit einer Einleitung und kommentierenden Anmerkungen hrsg. und übers. von Franz Schupp, Hamburg 2005. [berücksichtigt auch den arab. Text].
Auslegung:
Al-Fārābī stellt hier die acht Teile der Logik dar, die im Alexandria des 6. Jahrhunderts anhand einer thematischen Festlegung gewisser aristotelischer Bücher entwickelt wurde. Dabei wird grundsätzlich ein einführender Teil von einem Teil unterschieden, der verschiedene Typen des logischen Schlusses, des Syllogismus, unterscheidet. Die drei einführenden Schriften sind die
Kategorien, die als Schrift über den Begriff verstanden werden, die
Hermeneutik als Schrift über den Satz und die
Analytica priora als Schrift über den Syllogismus und seine Formen im Allgemeinen. Daran schließen sich fünf Bücher an, die verschiedene Formen des Syllogismus nach dem Wahrheitsanspruch der darin enthaltenen Schlüsse unterscheiden (vgl. Zitat Nummer 436 für die Wichtigkeit dieses Gesichtspunktes). Zentral sind die
Analytica posteriora, auf Arabisch das
Buch des Beweises (
Kitāb al-burhān) genannt, weil sich hierin die Regeln für Schlüsse finden sollen, die als Beweis die Wahrheit von Sätzen garantieren. Diese Apodeiktik bildet für al-Fārābī den Inbegriff wahrer Philosophie. Demgegenüber behandelt die
Topik dialektische Schlüsse, die nur meistens wahr sind, die
Rhetorik Sätze, die gleich häufig wahr und falsch sind, die
Sophistici Elenchi Schlüsse, die häufiger falsch als wahr sind, und die
Poetik Schlüsse, die immer falsch sind. Gerade das Auftreten der
Rhetorik und
Poetik in dieser Liste weist darauf hin, dass deren Aufbau sich weniger am konkreten Inhalt der einzelnen Bücher orientiert, als an einem idealisierten Modell philosophischer Schlüsse. Interessant ist der Text auch, weil al-Fārābī die verschiedenen Schlusstypen anderswo auf das Verhältnis von Philosophie und Religion anwendet (Zitat Nummer 401).
Themen:
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Aristoteles
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Judentum und Islam
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Logik
-
Arabisch-islamische Philosophie
-
Sprache
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Syllogismus (Typen des)