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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Seneca: Brief an Lucilius 37, 3f.

Original:

Der stoische Philosoph Lucius Annaeus Seneca (ca. 1-65 n. Chr.) gibt die stoische Ansicht über die Philosophie als Weg zur Freiheit wieder
,effugere non potes necessitates, potes vincere. Fit via‘ et hanc tibi viam dabit philosophia. Ad hanc te confer, si vis salvus esse, si securus, si beatus, denique si vis esse, quod est maximum, liber. Hoc contingere aliter non potest. Humilis res est stultitia, abiecta, sordida, servilis, multis affectibus et saevissimis subiecta. Hos tam graves dominos, interdum alternis imperantes, interdum pariter, dimittit a te sapientia, quae sola libertas est. [...] Si vis omnia tibi subicere, te subice rationi; multos reges, si ratio te rexerit.

Quelle: Seneca: Brief an Lucilius /Epistula ad Lucilium (epist.) 37, 3f..
Edition: N.N.

Themen:

  • Freiheit
  • Philosophie
  • Stoiker

,Du kannst den Notwendigkeiten nicht entfliehen, du kannst sie besiegen, es entsteht ein Weg‘. Und diesen Weg gibt Dir die Philosophie. Zu dieser begib dich, wenn du heil, wenn du sicher, wenn du glücklich sein willst, ja wenn du, was das Größte ist, frei sein willst. Das kann nicht anders geschehen. Eine niedrige Sache ist die Dummheit, verworfen, schmutzig, sklavisch, vielen und äußerst wilden Emotionen unterworfen. Diese so schwer lastenden Herren, manchmal einander befehlend, manchmal gleichwertig, entfernt die Weisheit von Dir, die allein die Freiheit ist. [...] Wenn du dir alles unterwerfen willst, unterwirf dich der Vernunft; viele wirst du regieren, wenn die Vernunft dich regiert.

Übersetzer: Matthias Perkams