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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Robert von Melun: Zusammenstellung der Lehrsätze I, II, [0], 121. 143 [L 114va-b. 116va; B 179rb. 181vb]

Original:

Der Universitätslehrer Robert von Melun (ca. 1100-1167) begründet die Verschiedenheit von Wille und Vernunft aus dem Sprachgebrauch heraus
Nam omnis scriptura et omnis discrete loquentium usus rationi discretionem assignat et voluntati appetitum, nec immerito, eo quod ratione discernimus et voluntate appetimus, et ideo ad rationem pertinent discretion et ad voluntatem appetitus. [...] Patet illos vires anime confundere qui dicunt rationis esse velle vel voluntatis iudicare.

Quelle: Robert von Melun: Zusammenstellung der Lehrsätze /Sententiae I, II, [0], 121. 143 [L 114va-b. 116va; B 179rb. 181vb].
Edition: N.N.

Themen:

  • Freiheit
  • Sprache
  • Vernunft
  • Wille

Denn die ganze Bibel und jeglicher Sprachgebrauch von Leuten, die mit Bedacht sprechen, schreibt der Vernunft das Unterscheidungsvermögen (discretio) zu und dem Willen das Streben (appetitus), und das nicht zu Unrecht, denn wir unterscheiden mit der Vernunft und streben mit dem Willen, und daher gehört die Unterscheidung zur Vernunft und das Streben zum Willen. [...] Es ist klar, dass diejenigen, die Seelenkräfte durcheinanderbringen, die sagen, der Vernunft komme das Wollen zu und dem Willen das Urteilen.

Übersetzer: N.N.