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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Das Gastmahl / Symposion 204ab

Original:

Platons klassische Definition der Philosophie
θεῶν οὐδεὶς φιλοσοφεῖ οὐδ᾿ ἐπιθυμεῖ σοφὸφ γενέσθαι - ἔστι γὰρ - οὐδ᾿ εἴ τις ἄλλος σοφός, οὐ φιλοσοφεῖ. οὐδ᾿ αὖ οἱ ἀμαθεῖς φιλοσοφοῦσιν οὐδ᾿ ἐπιθυμοῦσι σοφοὶ γενέσθαι· αὐτὸ γὰρ τοῦτό ἐστι χαλεπὸν ἀμαθία, τὸ μὴ ὄντα καλὸν κἀγαθὸν μηδὲ φρονίμον δοκεῖν αὑτῷ εἶναι ἱκανόν. [...]
Τίνες οὖν, ἔφην ἐγώ, ὦ Διοτίμα, οἱ φιλοσοφοῦντες, εἰ μήτε οἱ σοφοὶ μήτε οἱ ἀμαθεῖς;
Δῆλον δή, ἔφη, τοῦτό γε ἤδη καὶ παιδί, ὅτι οἱ μεταξὺ τούτων ἀμφοτέρων, ὧν ἂν εἴη καὶ ὁ Ἔρως. ἔστιν γὰρ δὴ τῶν καλλίστων ἡ σοφία, Ἔρως δ᾿ ἔστὶν ἔρως περὶ τὸ καλόν, ὥστε ἀναγκαῖον Ἔρωτα φιλόσοφον εἶναι, φιλόσοφον δὲ ὄντα μεταξὺ εἶναι σοφοῦ καὶ ἀμαθοῦς.

Quelle: Platon: Das Gastmahl / Symposion /Συµπόσιον /convivium (symp.) 204ab.
Edition: N.N.

Themen:

  • Philosophie
  • Wege des Ichs

Diotima: Kein Gott philosophiert oder begehrt, weise zu werden, er ist es ja, noch auch, wenn sonst jemand weise ist, philosophiert dieser. Ebensowenig philosophieren auch die Unverständigen oder streben, weise zu werden. Denn das ist eben das Arge am Unverstande, dass er, ohne schön und gut und vernünftig zu sein, doch sich selbst ganz genug zu sein dünkt. [...]
Sokrates: Wer also, Diotima, sprach ich, sind denn die Philosophierenden, wenn es weder die Weisen sind noch die Unverständigen?
Diotima: Das muss ja schon, sagte sie, jedem Kinde deutlich sein, dass es die zwischen beiden sind, zu denen auch Eros gehören wird. Denn die Weisheit gehört zu den Schönsten, und Eros ist Liebe zum Schönen; so dass Eros notwendig philosophisch ist und als philosophischer zwischen den Weisen und den Unverständigen in der Mitte steht.

Übersetzer: Schleiermacher, leicht geändert