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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Platon: Brief 7 330de

Original:

Platons Überlegungen zum Erteilen politischer Ratschläge
[1] Τὸν συμβουλεύοντα ἀνδρὶ κάμνοντι καὶ δίαιταν διαιτωμένῳ μοχθηρὰν πρὸς ὑγίειαν ἄλλο τι χρὴ πρῶτον μὲν μεταβάλλειν τὸν βίον, καὶ ἐθέλοντι μὲν πείθεσθαι καὶ τἆλλα ἤδη παραινεῖν· μὴ ἐθέλοντι δέ, φεύγοντα ἀπὸ τῆς τοῦ τοιούτου συμβουλῆς ἄνδρα τε ἡγοίμην ἂν καὶ ἰατρικόν, τὸν δὲ ὑπομένοντα τοὐναντίον ἄνανδρόν τε καὶ ἄτεχνον.
[2] ταὐτὸν δὴ καὶ πόλει, εἴτε αὐτῆς εἷς εἴη κύριος εἴτε καὶ πλείους, εἰ μὲν κατὰ τρόπον ὀρθῇ πορευομένης ὁδῷ τῆς πολιτείας συμβουλεύοιτό τι τῶν προσφόρων, νοῦν ἔχοντος τὸ τοῖς τοιούτοις συμβουλεύειν· τοῖς δ’ ἔξω τὸ παράπαν βαίνουσι τῆς ὀρθῆς πολιτείας καὶ μηδαμῇ ἐθέλουσιν αὐτῆς εἰς ἴχνος ἰέναι, προαγορεύουσιν δὲ τῷ συμβούλῳ τὴν μὲν πολιτείαν ἐᾶν καὶ μὴ κινεῖν, ὡς ἀποθανουμένῳ ἐὰν κινῇ, ταῖς δὲ βουλήσεσιν καὶ ἐπιθυμίαις αὐτῶν ὑπηρετοῦντας συμβουλεύειν κελεύοιεν, τίνα τρόπον γίγνοιτ’ ἂν ῥᾷστά τε καὶ τάχιστα εἰς τὸν ἀεὶ χρόνον, τὸν μὲν ὑπομένοντα συμβουλὰς τοιαύτας ἡγοίμην ἂν ἄνανδρον, τὸν δ’ οὐχ ὑπομένοντα ἄνδρα.

Quelle: Platon: Brief 7 /Epistula 7 (Ep.) 330de.
Edition: N.N.

Themen:

  • Politik
  • Wege des Ichs

[1] Wer einem Mann raten will, der krank ist und für seine Gesundheit schädliche Lebensgewohnheiten hat, der darf wohl nicht anders handeln, als dass er erst seine Lebensweise zu ändern sucht und ihm erst dann, wenn er ihm folgen will, weitere Hinweise gibt. Will er es aber nicht, so halte ich nur den, der diese Behandlung sofort aufgibt, für einen Mann und einen Arzt, den jedoch, der trotzdem dabei bleibt, für unmännlich und nicht fachgerecht.
[2] Dasselbe gilt auch für einen Stadtstaat, ob nun einer sein Herr ist oder mehrere: Wenn seine Verfassung sich auf dem rechten Weg befindet und dann Rat eingeholt würde über etwas, was ihr förderlich wäre, würde, wer Verstand hat, solche Leute beraten; andere jedoch, die sich ganz außerhalb der rechten Verfassung befinden und gar nicht auf ihre Spur kommen wollen, dem Berater aber vorweg sagen, er solle die Verfassung in Ruhe lassen und nicht verändern, ja er müsse sterben, wenn er sie verändere – wenn diese Leute beföhlen, ihrem Wollen und ihren Begierden dienend zu raten, auf welche Weise sie für alle Zukunft am leichtesten und schnellsten zu allem kämen; wer sich darauf einlässt, solche Ratschläge zu erteilen, den halte ich für unmännlich, wer sich nicht darauf einlässt, für einen Mann.

Übersetzer: Kurz, leicht geändert