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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Marinos von Neapolis: Proklos oder das Glück § 2

Original:

Marinos möchte Proklos als den glücklichsten Menschen beschreiben
Ἄρξομαι δὲ τοῦ λόγου [...] τὴν εὐδαιμονίαν τοῦ μακαρίου ἀνδρὸς κρηπῖδα, οἶμαι, πρεπωδεστάτην τῷ λόγῳ θήσομαι. καὶ γὰρ οἶμαι αὐτὸν εὐδαιμονέστατον γεγονέναι ἀνθρώπων τῶν ἐν μακρῷ τῷ ἔμπροσθεν χρόνῳ τεθρυλλημένων, οὐ κατὰ μόνην λέγω τὴν τῶν σοφῶν εὐδαιμονίαν, εἰ καὶ τὰ μάλιστα ταύτην διαφερόντως ἐκέκτητο, οὔθ’ ὡς αὐτῷ τὸ τῆς ἀρετῆς εἶχεν αὐτάρκως πρὸς εὐζωΐαν, οὐδ’ αὖ πάλιν τὴν πρὸς τῶν πολλῶν ὑμνουμένην εὐποτμίαν, εἰ καὶ αὐτὴ πάλιν ἐκ τύχης αὐτῷ εὖ παρεσκεύαστο [...]· τελείαν δέ τινα βούλομαι καὶ πάντη ἀνελλιπῆ ἐξ ἀμφοτέρων ἐκείνων εὐδαιμονίαν συνεστῶσαν εἰπεῖν. Πρῶτον δὴ οὖν κατὰ γένη διελόμενοι τὰς ἀρετὰς εἴς τε φυσικὰς καὶ ἠθικὰς καὶ πολιτικάς, καὶ ἔτι τὰς ὑπὲρ ταύτας, καθαρτικάς τε καὶ θεωρητικάς, καὶ τὰς οὕτω δὴ καλουμένας θεουργικάς, τὰς δὲ ἔτι ἀνωτέρω τούτων σιωπήσαντες, ὡς καὶ ὑπὲρ ἄνθρωπον ἤδη τεταγμένας, ἀπὸ τῶν φυσικωτέρων τὴν ἀρχὴν ποιησόμεθα.

Quelle: Marinos von Neapolis: Proklos oder das Glück /Proclus sive de beatitudine § 2.
Edition: N.N.

Themen:

  • Glück
  • Proklos
  • Wege des Ichs

Ich möchte die Rede beginnen [...], indem ich das Glück als, glaube ich, Fundament des seligen Mannes als das würdigste der Rede angebe. Ja, ich glaube, dass er der glücklichste Menschen geworden ist, die schon in langer Zeit vorher gelobt wurden, ich meine nicht nur auf die Weise des Glücks der Weisen, wenn er dieses auch in herausragender Weise besaß, auch nicht, als sei ihm die Tugend hinreichend zum guten Leben gewesen, auch nicht im Hinblick auf den bei der Masse gelobten Wohlstand, obwohl das Schicksal ihm auch diesen gut verschafft hatte [...]. Ich möchte beschreiben, dass ihm ein vollkommenes und in jeder Hinsicht makelloses Glück von beiden Seiten zur Verfügung stand. Nachdem wir die Tugenden zunächst in natürliche, ethische und politische, sowie dann die höheren, die kathartischen und theoretischen, auch die sogenannten theurgischen aufgeteilt haben, wobei wir die noch höheren verschweigen, weil sie schon übermenschlich geordnet sind, werden wir von den natürlicheren den Anfang machen.

Übersetzer: N.N.