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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Boethius, Anicius Manlius Severinus: Der Trost der Philosophie I Prosa 4

Original:

Boethius berichtet der Philosophie über die Gründe für seine Verhaftung
Atqui tu hanc sententiam Platonis ore sanxisti beatas fore res publicas, si eas vel studiosi sapientiae regerent vel earum rectores studere sapientiae contigisset. [...] Hanc igitur auctoritatem secutus, quod a te inter secreta otia didiceram, transferre in actum publicae administrationis optavi. Tu mihi et, qui te sapientium mentibus inseruit, deus conscii nullum me ad magistratum nisi commune bonorum omnium studium detulisse. Inde cum improbis graves inexorabilesque discordiae et, quod conscientiae libertas habet, pro tuendo iure spreta potentiorum semper offensio.

Quelle: Boethius, Anicius Manlius Severinus: Der Trost der Philosophie /Consolatio philosophiae (cons.) I Prosa 4.
Edition: N.N.

Themen:

  • Philosophie
  • Wege des Ichs

Du hast doch durch Platons Mund diesen Satz bekräftigt: ,Glücklich würden die Staaten sein, wenn entweder Philosophen sie regierten oder ihre Regenten sich der Philosophie befleißigten‘. [...] Dieser Autorität bin ich gefolgt und, was ich von dir in abgeschiedener Muße gelernt hatte, habe ich in die Praxis der Staatsverwaltung zu übertragen gesucht. Du und Gott, der dich dem Geiste der Weisen eingab, seid gewiss, nichts anderes hat mich zum Amte geführt als das gemeinsame Bemühen um alle Güter. Daher jene schwere unversöhnliche Zwietracht mit den Unredlichen, daher – hierin besteht die Freiheit des Gewissens – meine stete Geringschätzung einer Beleidigung der Mächtigen, um das Recht zu bewahren.

Übersetzer: N.N.