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Nikolaus von Kues: Über die gelehrte Unwissenheit I 10 nr. 87. 89

Original:

Nikolaus von Kues über die Methodik negativer Theologie
Docuit nos sacra ignorantia deum ineffabilem; et hoc, quia maior est per infinitum omnibus quae nominari possunt [...] Ex his manifestum est, quomodo negationes sunt verae et affirmationes insufficientes in theologicis, et nihilominus, quod negationes removentes imperfectiora de perfectissimo sunt veriores aliis, ut quia verius est deum non esse lapidem quam non esse vitam aut intelligentiam [...] Contrarium in affirmativis. Nam verior est affirmatio deum dicens intelligentiam ac vitam quam terram, lapidem aut corpus.

Quelle: Nikolaus von Kues: Über die gelehrte Unwissenheit /De docta ignorantia (doc. ign.) I 10 nr. 87. 89.
Edition: N.N.

Auslegung:


Themen:

  • Negative Theologie
  • Gott und die Welt

Die heilige Unwissenheit hat uns gelehrt, dass Gott unaussagbar ist, und zwar weil er unendlich größer ist als alles, was sich benennen lässt [...]. Daraus erhellt, dass in theologischen Angelegenheiten Verneinungen wahr und Bejahungen unzureichend sind. Trotzdem sind die negativen Aussagen umso wahrer, je mehr sie Unvollkommenheiten vom Allervollkommensten entfernen, so wie es wahrer ist, dass Gott kein Stein ist, als dass er kein Leben oder kein Denken ist [...]. Bei den bejahenden Aussagen gilt das Umgekehrte. Denn die Aussage, die von Gott Denken und Leben bejaht, ist wahrer als die, die ihn Erde, Stein oder Körper nennt.

Übersetzer: eigene Übersetzung