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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Abaelard, Peter: Dialog zwischen einem Juden, einem Philosophen und einem Christen II nr. 219-221

Original:

Peter Abaelard erklärt die Gutheit des göttlichen Handelns in der Freiheit, die er dem Teufel lässt
Sive autem in sanctos sive in impios dominus diabolum saevire permittat, constat profecto nec ipsum nisi bene permittere, quod bonum est permitti, nec illum nisi male facere, quod tamen bonum est fieri et, cur fiat, rationalem habet causam, licet nobis incognitam. [...] Non enim bonum esset ea permitti, nisi bonum esset ea fieri, nec perfecte bonus esset qui, cum posset, non disturbaret id quod fieri bonum non esset, immo patenter arguendus in eo quod non sit bonum fieri consentiendo ut fiat. [...] Unde ipsa etiam mala esse vel fieri bonum est, quamvis ipsa mala nequaquam sint bona.

Quelle: Abaelard, Peter: Dialog zwischen einem Juden, einem Philosophen und einem Christen /Collationes II nr. 219-221 .
Edition: Marenbon/Orlandi

Themen:

  • Freiheit
  • Gott und die Welt

Egal, ob Gott dem Teufel gestattet, gegen die Heiligen oder gegen die Ungerechten zu wüten, es steht völlig außer Zweifel, dass er das, dessen Gestatten gut ist, nicht anders als gut gestattet, dass der Teufel aber nicht anders als schlecht dasjenige tut, dessen Getan-Werden trotzdem gut ist und eine vernünftige Ursache hat, warum es getan wird, auch wenn sie uns unbekannt ist. [...] Denn es wäre nicht gut, sie zu gestatten, wenn es nicht gut wäre, dass sie geschehen, und derjenige wäre nicht vollkommen gut, der das, dessen Geschehen nicht gut wäre, nicht verhinderte, obwohl er es könnte. Vielmehr wäre er eindeutig deswegen anzuklagen, weil er dem Geschehen von etwas zustimmte, dessen Geschehen nicht gut war. [...] Deswegen ist es auch gut, dass das Schlechte existiere oder geschehe, obwohl das Schlechte selbst keinesfalls gut ist.

Übersetzer: N.N.