Perkams-Zitatenschatz.de

Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Leibniz, Gottfried Wilhelm : Lateinische Zusammenfassung der Theodizee § 20f.

Original:

Leibniz sieht den göttlichen Willensentschluss als frei an
Ad Voluntatis naturam requiritur Libertas, quae consistit in eo, ut Actio Voluntaria sit spontanea ac deliberata, atque adeo ut excludat necessitatem, quae deliberationem tollit. [...] Etsi enim Deus non possit errare in eligendo, adeoque eligat semper quod est maxime conveniens, hoc tamen eius libertati non obstat, ut eam potius maxime perfectam reddat. Obstaret, si non nisi unum foret voluntatis obiectum possibile, seu si una tantum possibilis rerum facies fuisset, quo casu cessaret electio, nec sapientia bonitasque agentis laudari posset.

Quelle: Leibniz, Gottfried Wilhelm : Lateinische Zusammenfassung der Theodizee § 20f..
Edition: Philosoph. Schriften, ed. Gerhardt, VI p. 441

Themen:

  • freier Wille
  • Gott und die Welt

Zur Natur des Willens ist Freiheit erforderlich, die darin besteht, dass die willentliche Handlung spontan und überlegt ist, und zwar so sehr, dass sie die Notwendigkeit ausschließt, die die Überlegung aufheben würde. [...] Auch wenn Gott nämlich bei der Wahl nicht irren kann und daher immer wählt, was am richtigsten ist, steht dies doch seiner Freiheit nicht entgegen, so dass es sie eher am meisten vollendet sein lässt. Entgegen stünde es, wenn nur ein Objekt des Willens möglich wäre oder wenn nur eine Gestalt der Dinge möglich gewesen wäre; in diesem Fall würde die Fall aufhören und die Weisheit und Güte des Handelnden könnte nicht gelobt werden.

Übersetzer: N.N.