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Philosophische Zitate aus Antike und Mittelalter

Nikolaus von Kues: Über die gelehrte Unwissenheit I 1

Original:

Nikolaus von Kues (Cusanus) begründet die Unerkennbarkeit Gottes in seiner Unendlichkeit
Omnis igitur inquisitio in comparativa proportione facili vel difficili exsistit. Propter quod infinitum ut infinitum, cum omnem proportionem aufugiat, ignotum est. [...] Si igitur hoc ita est [...], desideramus scire nos ignorare. Hoc si ad plenum assequi poterimus, doctam ignorantiam assequemur. Nihil enim homini etiam studiosissimo in doctrina perfectius adveniet quam in ipsa ignorantia, quae sibi propria est, doctissimus reperiri.

Quelle: Nikolaus von Kues: Über die gelehrte Unwissenheit /De docta ignorantia (doc. ign.) I 1.
Edition: N.N.

Themen:

  • Gott und die Welt
  • Unendlichkeit

Alle Forschung besteht in einem leichten oder schweren vergleichenden Beziehen. Das Unendliche als Unendliches ist deswegen unerkennbar, da es sich allem Beziehen entzieht. [...] Wenn das so ist [...], dann wünschen wir uns zu wissen, dass wir nicht wissen. Gelingt uns die vollständige Erfüllung dieser Absicht, so haben wir die gelehrte Unwissenheit erreicht. Auch der Lernbegierigste wird in der Belehrung nichts Vollkommeneres erreichen, als in dem Nichtwissen, das ihm eigentümlich ist, für möglichst gelehrt befunden zu werden.

Übersetzer: N.N.